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Unternehmeredition 3/2015 - Erbschaftsteuer

Meinungen von Unternehmern und Experten

| Unternehmeredition Restrukturierung 201588 Vermögen Expertenumfrage Erbschaftsteuer wider Willen Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat sich entschieden, nachgebessert und jetzt einen Gesetzesentwurf zur Erbschaftsteuer vorgelegt. Die Unternehmer- edition hat bei Unternehmern und einem Wissenschaftler nachgefragt, was sie von der Steuer halten. Um den populistischen Rufen einer wie auch immer definierten sozialen Gerechtigkeit nachzukommen, leistet sich die Politik einen nicht nachvollzieh- baren Widerspruch: Gerne stellt sie Fa- milienunternehmen als vorbildhaft für ihr langfristig orientiertes Wirtschaften heraus. Genauso gerne aber bittet der Fiskus im Erbfall zur Kasse und sorgt dafür, dass die Erben dieses Handeln nicht oder nur erschwert fortsetzen können. Dies gilt umso mehr, als den Verfechtern der Reform jedes betriebs- wirtschaftliche Verständnis fehlt: So ist die Erbschaftsteuer auf einen theoreti- ERICH SIXT Vorstandsvorsitzender, Sixt SE Realitätsfremde Betrachtung Firmenstruktur wie in den USA ROLAND MACK Geschäftsführer, Europa-Park GmbH & Co Mack KG Viele Dinge würden ohne die Famili- enbetriebe nicht entstehen. Wenn die Politiker wollen, dass Unternehmen die Reißleine ziehen und ihren Firmen- sitz ins Ausland verlegen, dann müssen sie eine Erbschaftsteuer einführen, die zulasten der Unternehmen geht. Dann müssen sie aber auch damit rechnen, dass es hierzulande bald eine Firmen- struktur wie in den USA gibt, mit Kon- zernen und börsenorientierten Unter- nehmen. Wir werden von der ganzen Welt bewundert, wie unser System hier funktioniert. Die allerwenigsten Unter- schen und zu einem zufälligen Stichtag ermittelten Firmenwert zu entrichten. Die sich ergebende Steuerbelastung ist bei den Erben oftmals nicht in bar vor- handen, denn ihr Vermögen ist größ- tenteils im Unternehmen investiert. Es spielt auch keine Rolle, ob es wirklich einen Käufer gibt, der den theoreti- schen Firmenwert tatsächlich bezahlt. Diese realitätsfremde Betrachtung wird zur Folge haben, dass viele Unterneh- men nicht mehr vererbt, sondern ver- kauft werden, was die Unternehmens- landschaft in Deutschland maßgeblich verändern würde. nehmer ziehen das Geld aus der Firma. Die meisten betreiben eine defensive Entnahmepolitik. Einer Firma geht es gut, wenn sie hohe Rücklagen und ein hohes Eigenkapital hat. Dann funktioniert auch die Zusammenarbeit mit den Banken. Na- türlich gibt es schwarze Schafe, die sich einen Picasso ins Büro hängen, der dann zum Betriebsvermögen zählt. Das ist allerdings nicht die Regel. Auch weil die wenigsten Mittelständler einen Picasso haben. Ich habe auch keinen. Mein Geld steckt in den Hotels, der Wildwasser- bahn und im Silver Star Zug.

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