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Unternehmeredition 3/2015 - Turnaround mit Investor

Warum die Soft Facts wichtig sind

| Unternehmeredition Restrukturierung 201544 Wissen Soft Facts für den Turnaround F ür den neuen Kapitalgeber stehen neben harten Fakten (Hard Facts), wie Marktbedingungen oder die zu erwartende Geschäftsentwicklung, insbesondere auch die weichen Fak- toren (Soft Facts) im Fokus der Invest- mententscheidung. Im Rahmen der Soft-Fact-Analyse gilt es die oft sehr unterschiedlichen Interessenlagen der Stakeholder herauszuarbeiten. Der ge- zielte Ausgleich der mitunter gegen- sätzlichen Interessen von Gesellschaf- tern, Management, der Belegschaft über die Banken bis hin zu Lieferanten und Kunden trägt entscheidend zum Gelingen der Restrukturierung bei. Sie macht eine Turnaround-Beteiligung überhaupt erst möglich. Das Management steht zentral Im Mittelpunkt der Betrachtung steht das Management, das häufig – zu Recht oder Unrecht – als Verursacher der Krise gesehen wird. Zu Beginn der Krise zeigen sich persönliche Verhal- tensmuster, die einer Krisenbewälti- gung und damit einer erfolgreichen Turnaround-Beteiligung entgegenste- hen: Das Negieren der Krise („Vogel Strauß“), das Festhalten an Bewähr- tem, gekränkte Eitelkeiten, Abschot- tung („Bunkermentalität“), emotionale Überreaktionen oder Abwehrhaltun- gen gegenüber externen Stakeholdern (Banken), Versuch der gezielten Schaf- fung von Intransparenz, die mangelnde Bereitschaft der Umsetzung von Re- strukturierungsmaßnahmen oder gar gezieltes Hintertreiben der Maßnah- menumsetzung. Investoren tauschen deshalb das Management des Unter- nehmens häufig komplett aus. Doch nicht immer ist dies erforderlich. Befristete Ergänzung des Managementteams Es kann auch sinnvoll sein, dem Ma- nagement einen erfahrenen Experten zur Seite zu stellen, der entweder Ma- nagementdefizite dauerhaft ausgleicht (CFO, kaufmännischer Geschäftsfüh- rer) oder als Interim-Manager oder Berater zeitlich befristet für die Um- In Unternehmenskrisen tun sich Gesellschafter schwer, die geforderte Liquidität für Restrukturierungsmaßnahmen aufzubringen. Häufig bietet die Suche nach einem neuen Investor die einzige Chance, das Unternehmen zu retten. VON DR. THOMAS BUCKSTEEG setzung der Sanierungsmaßnahmen sorgt (CRO). Letztere richten ihren Fo- kus zeitlich befristet auf die Krisenbe- wältigung, die erfahrungsgemäß ohne Widerstand im Unternehmen nicht umzusetzen ist. Für das eigentliche Management bringt dies eine Entlas- tungsfunktion mit sich. Zudem kann ZUR PERSON Dr. Thomas Bucksteeg ist Leiter Turn- around der BayBG Bayerische Beteili- gungsgesellschaft mbH. Die BayBG ist eine am Mittelstand orientierte Beteili- gungsgesellschaft mit rund 500 Beteili- gungsnehmern. Neben Hunderten von Wachstums- und Innovationsunterneh- men hat die BayBG auch bereits rund 60 Unternehmen in Turnaround-Situationen begleitet. www.baybg.de Vor Eingehen einer Beteiligung gilt es, mit den Gesellschaftern einen Konsens über die Beteiligungsform zu finden.

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