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Unternehmeredition 3/2015 - Zeichen der Stabilität

Insolvenzen auf dem niedrigsten Stand seit 15 Jahren

| Unternehmeredition Restrukturierung 201542 Wissen Im Zeichen der Stabilität M it insgesamt 23.800 Fällen sank die Zahl der Unternehmensin- solvenzen auf den niedrigsten Stand seit 15 Jahren. Auch die Ver- braucher in Deutschland profitierten offenbar von den günstigen Rahmen- bedingungen. 2014 summierte sich die Zahl der Verbraucherinsolvenzen auf 86.900. Zuletzt war 2005 eine geringe- re Zahl registriert worden. Die Reform des Verbraucherinsolvenzrechts, die unter bestimmten Bedingungen eine schnellere Restschuldbefreiung er- möglicht, blieb bislang ohne nennens- werte Auswirkungen auf das Insolvenz- geschehen. Soloselbstständige prägen das Geschehen Mehr Fälle als im Vorjahr (24.600; +2,0 Prozent) gab es lediglich bei den sonstigen Insolvenzen, was haupt- sächlich auf Insolvenzen ehemals Selbstständiger zurückzuführen war und auf Westdeutschland beschränkt blieb. Immer mehr dieser Fälle wer- den durch ein vereinfachtes Ver- fahren analog einer Verbraucherin- solvenz abgewickelt. Hinter diesen Fällen verbergen sich viele Insolven- zen, die mit einer früheren unterneh- merischen Tätigkeit der Betroffenen zusammenhängen und meist dadurch ausgelöst wurden. Beispielsweise sind hier Verbindlichkeiten aus dem Kauf der Geschäftsausstattung oder aus der Anmietung von Büroräumen aufgelaufen, die nicht mehr bedient werden können. Bei einer Vielzahl an Insolvenzgläubigern bleibt meist nur der Weg über ein normales Re- gelinsolvenzverfahren. Dabei ist der vereinfachte Verfahrensweg versagt, wenn etwa Forderungen von ehemals beschäftigten Arbeitnehmern beste- hen oder die Vermögensverhältnisse unübersichtlich sind (mehr als 20 Gläubiger). Die Insolvenzentwicklung war 2014 einmal mehr geprägt von der guten Wirtschafts- und Konjunkturlage der letzten Jahre. Auf breiter Front verringerten sich die Insolvenzzahlen. Bei den Unternehmensinsolvenzen gab es einen Rückgang von 8,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. VON MICHAEL BRETZ Schäden für Gläubiger und Arbeitsplätze geringer Die voraussichtlichen Schäden für die Insolvenzgläubiger summierten sich 2014 auf schätzungsweise 26,1 Mrd. ZUR PERSON Michael Bretz ist Leiter der Wirt- schaftsforschung und Mitglied der Geschäftsleitung des Verbandes der Vereine Creditreform. Arbeitsschwer- punkte bei Creditreform liegen in der Wirtschaftsforschung bei Untersuchun- gen zum Insolvenzgeschehen und den Neugründungen in Deutschland und Europa sowie in Fragen der Finanzie- rung mittelständischer Unternehmen und der Konjunkturentwicklung. www.creditreform.de Bei einer Vielzahl an Insolvenz- gläubigern bleibt meist nur der Weg über ein normales Regelinsolvenz- verfahren.

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