Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Unternehmeredition 3/2015

Lesen Sie kostenlos das E-Magazin zum Thema "Balanceakt".

63Restrukturierung 2015 Unternehmeredition | Expertenumfrage Restrukturierung überprüfen und anzupassen. Um die- se Unternehmen mache ich mir auch in der nächsten Schwächephase keine Sorgen. Ich will nicht den Modebegriff „Change Management“ strapazieren. Es wäre trotzdem schön, wenn Unter- nehmer Anpassung und Veränderung als permanenten Prozess begreifen würden. Dann wären sie auch für die Zukunft gut gerüstet. Dr. Andreas Fröhlich Hervorzuheben sind lediglich die über Mittelstandsanleihen finanzier- ten Unternehmen, die nicht immer adäquat auf die damit verbundenen Herausforderungen vorbereitet sind. Es droht eine Vielzahl weiterer An- tragstellungen von derart finanzier- ten Unternehmen. Dr. Stefan Simon Pauschal lässt sich dies nicht beant- worten. Viele Unternehmen, so zeigt unsere Erfahrung, zeichnen sich aber durch wichtige Kriterien aus, die auch unter erheblich geänderten wirtschaft- lichen Rahmenbedingungen eine solide Grundlage bilden: eine gute Eigenkapi- talbasis, ausreichende Liquiditätsreser- ven bzw. Finanzierungsmöglichkeiten, eine Diversität von Produkten und/oder Märkten und entsprechend eine Diver- sität in Kundenbeziehungen, um insbe- sondere insolvenzrechtliche Domino- Effekte zu vermeiden. Was hat sich seit der Einführung des ESUG geändert? Dr. Carsten Nagel Substanziell wenig. ESUG erleichtert den Unternehmen, sich zu entschul- den. Dies ist aber in der Praxis nur möglich, wenn es schlecht besicher- te große Gläubiger gibt, etwa Anlei- hen. Deswegen ist „bond-bashing“ en vogue. Die operative Restrukturierung hängt weiterhin an der Qualität des Managements. Da sich diese vor allem im inhabergeführten Mittelstand nicht per se verändert, enden die weitaus meisten unter ESUG begonnenen als Regelverfahren. Wolfgang Schmidt-Gorbach Die Feuerprobe für das ESUG steht erst noch bevor. Erst wenn wieder eine größere Zahl von Unternehmen sanierungsbedürftig wird, werden wir sehen, ob der Gesetzgeber die beab- sichtigten Ziele erreichen kann. Ich bin überzeugt, dass wir keine wahrnehm- bare Veränderung durch das ESUG spüren werden: Sanierungsfähige Un- ternehmen wurden auch in der Ver- gangenheit gerettet. Und das setzt vor allem voraus, dass der Unternehmer die Sanierungsbedürftigkeit seines Un- ternehmens erkennt und annimmt. Dr. Andreas Fröhlich Die Sanierungs- und Insolvenzkultur hat sich in Deutschland grundlegend geändert. Einerseits wird die Insol- venz zunehmend als alternatives, aktiv zu nutzendes Sanierungsinstru- ment wahrgenommen – die diesbezüg- lichen Handlungsoptionen sind deut- lich vielfältiger geworden. Gleichzeitig führen die Vielzahl an Handlungsalter- nativen und die Vielzahl der (Mit-)Ent- scheidungsträger zu einer zunehmen- den Komplexität und zu einem nach wie vor nur bedingt planbaren Sanie- rungsansatz. Dr. Stefan Simon Der Umgang mit einem Restrukturie- rungsverfahrenunterdemESUG–alsAl- ternative zum „klassischen“ Insolvenz- verfahren – hat bei allen Beteiligten deutlich an Akzeptanz gewonnen. Die Möglichkeit, in einer Krise rechtzeitig und geplant die Neustrukturierung des Unternehmens vornehmen zu können, ist insbesondere auch von Seiten der Unternehmer als Option für die Fortfüh- rung des eigenen Betriebs erkannt wor- den. Allerdings besteht in der Haltung von Insolvenzgerichten und der Arbeit von Insolvenzverwaltern durchaus noch Potenzial zur Entwicklung. ■ Die Sanierungs- und Insolvenz- kultur hat sich in Deutschland grundlegend geändert. DR. ANDREAS FRÖHLICH Managing Partner, perspektiv GmbH Der Umgang mit einem Verfahren unter dem ESUG hat an Akzeptanz gewonnen. DR. STEFAN SIMON Partner, SPITZWEG Partnerschaft

Seitenübersicht