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Unternehmeredition 3/2015 - Am richtigen Schalter gedreht

e-h-m elektro-handel nutzte die Krise als Chance

| Unternehmeredition Restrukturierung 201578 Fallstudie Am richtigen Schalter gedreht Eine ausstehende Großforderung hatte die e-h-m elektro-handel in Witten an den Rand der Zahlungsunfähigkeit gebracht. Das Unternehmen nutzte die Krise als Chance und steht nach einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung heute besser da als vorher. VON NORBERT HOFMANN D ass es so schnell gehen würde, hätte Firmenchef Jochen Schnei- der nicht für möglich gehalten. In der ersten Jahreshälfte 2014 war die e-h-m elektro-handel und montage gmbh in eine schwere Ergebnis- und Li- quiditätskrise geraten. Als das Aus für den angesehenen Komplettdienstleis- ter im Bereich der Stark- und Schwach- stromtechnik zu einer realen Gefahr wurde, entschloss sich Schneider zum Antrag auf Insolvenz in Eigenverwal- tung. Was dann kam, hatte er sich auch nur schwer vorstellen können. Dank ei- nes professionell geführten Sanierungs- verfahrens war die Firma nur sechs Monate später wieder profitabel und be- freit von vielen Altlasten. „Jetzt bin ich dankbar und froh, dass ich die Zukunft angehen kann“, freut sich Schneider. Unvermittelt in die Krise geschlittert Auslöser der Krise war ein großes Hoch- schul-Bauprojekt, dessen Auftragsvolu- men für 60 Prozent des damaligen Jah- resumsatzes stand. Entsprechend hart traf es den Elektrotechnikspezialisten, als ein Wechsel in der Projektleitung des Generalunternehmers zu schweren Störungen in der Planung und Abwick- lung führte. „Wir mussten dann unser Hauptaugenmerk auf diese Baumaß- nahmen richten und für andere Aufträge Fremddienstleister beschäftigen“, sagt Schneider. Das führte dort wiederum zu Leistungsdefiziten und finanziellen Einbußen. Prekär wurde die Situation, als der Generalunternehmer des Hoch- schul-Bauprojekts eine Schlusszahlung in Millionenhöhe hinauszögerte. Schnei- der beauftragte die Unternehmens- und Rechtsberatung Buchalik Brömmekamp mit einer Lageanalyse. Ergebnis: Für den Erhalt des Unternehmens und seiner Arbeitsplätze sowie die bestmögliche Befriedigung der Gläubigerforderungen kam nur ein Insolvenzverfahren in Eigen- verwaltung in Frage. Sanierung unter dem Schutzschirm „Dank seiner Leistungskraft und Marktposition war e-h-m grundsätz- lich sanierungsfähig“, sagt Robert Buchalik, Partner bei Buchalik Bröm- mekamp. Diese gilt im Markt als ein- ziges größeres, auf die Sanierung unter Insolvenzschutz spezialisiertes Beratungsunternehmen, das nicht selbst als Insolvenzverwalter tätig ist. Von dieser Erfahrung profitierte auch e-h-m. Nachdem die Geschäftsführung Ende Juni den Antrag auf das dann im September eröffnete Insolvenzplan- verfahren gestellt hatte, konnte sie sofort in eigener Regie und geschützt vor dem Zugriff von Gläubigern die Geschäfte fortführen. Luft zum Atmen brachte das Insolvenzgeld, mit dem die Bundesanstalt für Arbeit für maximal drei Monate die Zahlung von Löhnen, Gehältern und Sozialversicherung übernimmt. Die Geschäftsführung suchte zudem unmittelbar die Kommu- nikation mit den Kunden. „Die Berater von Buchalik Brömmekamp haben in dieser Phase viel Überzeugungsarbeit geleistet und so die gute Auftragslage gesichert“, betont Schneider. Ebenso Fotos:©e-h-melektro-handelundmontagegmbh KURZPROFIL e-h-m elektro-handel und montage gmbh Branche: Elektrotechnische Anlagen Unternehmenssitz: Witten Umsatz 2015e: 6 Mio. Euro Mitarbeiterzahl: 45 www.ehm-gmbh.de Dank seiner Leistungskraft und Marktposition war e-h-m grundsätzlich sanierungsfähig. ROBERT BUCHALIK Partner, Buchalik Brömmekamp

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