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Unternehmeredition 3/2015

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81Restrukturierung 2015 Unternehmeredition | Fallstudie stalliert, die Logistik verbessert, das Umlaufvermögen gesichert werden. Auch die Kalkulation des Produktsor- timents musste gänzlich neu gestaltet werden. „Wir haben die Preise mode- rat erhöht, obwohl beispielsweise der Preis für Nougat um 50 Prozent gestie- gen war.“ Unterstützung durch die MBG Bei der Übernahme und dem anschlie- ßenden Restrukturierungsprozess erhielt das Unternehmerpaar Unter- stützung durch die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Berlin-Bran- denburg (MBG). Die beteiligte sich im Rahmen einer Stillen Beteiligung mit 300.000 Euro an der Sawade GmbH. Zusätzlich besicherte sie diese Sum- me über ihre Bürgschaftsbank. MBG- Geschäftsführerin Waltraud Wolf: „Mit intelligentem Marketing kann die Mar- ke Sawade weiterleben.“ An dieser feilt Melanie Hübel trotz begrenzter Mit- tel. Die Designerin entwarf Pralinen- schachteln wie zierliche Hutschach- teln, entwickelte eine eigene Linie für Berlin-Touristen. Schrittweise wird „Wir müssen uns vom Massenmarkt fernhalten“ Interview mit Benno Hübel, Geschäftsführer, Sawade GmbH Unternehmeredition: Herr Hübel, weshalb haben Sie die Mittelständische Beteili- gungsgesellschaft mit an Bord genommen? Hübel: Uns gefällt an der MBG, dass wir unser Eigenkapital stärken können, ohne dass uns jemand, ob als Aufsichtsrat oder Beirat, hineinreden kann. Dadurch können wir die Restrukturierung mit voller Kraft vorantreiben. Mit der Stillen Beteiligung konnten wir zudem weitere Geldgeber überzeugen, sowohl Banken als auch private Investoren. Was war das Wichtigste im Restrukturierungsprozess? Dass unsere 350 Fachhändler und unsere Partner in der gehobenen Hotellerie trotz einer Preiserhöhung weiter zu uns gehalten haben und wir unsere Exklusivi- tät bewahren konnten. Als relativ kleines Unternehmen kommt man im deutschen Schokoladenmarkt nur voran, wenn man sich vom Massenmarkt fernhält – und das, obwohl das jährliche Marktvolumen 14 Mrd. Euro beträgt. Wo soll die Pralinenmanufaktur Sawade in fünf Jahren stehen? Wir wollen einen Umsatz im zwei- stelligen Millionenbereich erzielen und die Mitarbeiterzahl verdoppeln. Dann wollen wir neben unserem Hauptmarkt Berlin auch auf aus- ländischen Märkten präsent sein. Skandinavien und Asien sind da sehr interessant. Vielen Dank für das Gespräch. Benno Hübel jetzt mit der Modernisierung der drei eigenen Läden im Westteil Berlins be- gonnen. Und jeder der jährlich über 200.000 Besucher von Berlins zweit- größter Spielstätte, der „Komischen Oper“, erhält eine Sawade-Praline, um sich den Kunstgenuss noch zusätzlich zu versüßen. „Damit rücken wir auch wieder näher an unseren Gründungs- standort heran“, sagt Melanie Hübel. Eines Tages, so planen die beiden, soll es dann auch mal wieder einen Laden Unter den Linden geben. ■ redaktion@unternehmeredition.de Mit der Stillen Beteiligung konnten wir weitere Geldgeber überzeugen. BENNO HÜBEL Geschäftsführer, Sawade GmbH

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