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Unternehmeredition 3/2015 - Kurs halten

Um eine Katastrophe abzuhalten, müssen Unternehmer die Weichen früh stellen

| Unternehmeredition Restrukturierung 201516 Titel Klartext Früh sanieren und auf Kurs bleiben W as haben der traditions- reiche Strumpfhersteller Kunert, das Schuhhandels- unternehmen Leiser und der Callcen- ter-Spezialist Walter Services gemein- sam? Sie alle hatten ein existenzielles Problem, haben es jedoch rechtzeitig angepackt. Diese Unternehmen agie- ren heute wieder erfolgreich am Markt. Warum geraten Unternehmen, die von erfahrenen Persönlichkeiten ge- führt werden, überhaupt in existenz- Mit Unternehmen ist es wie mit Schiffen im Polarmeer: Um Katastrophen abzuwenden, muss rechtzeitig und mit der richtigen Crew gesteuert werden. Das erhöht die Sanierungschancen um ein Vielfaches. Der Unternehmer behält das Ruder in der Hand. VON ARNDT GEIWITZ bedrohende Situationen? Der häufigste Fall: Sie reagieren zu spät auf Marktge- gebenheiten. Irgendwann hat das Un- ternehmen nicht mehr die finanziellen Ressourcen, aus eigener Kraft mit Pro- duktneuentwicklungen oder Personal- abbau dagegenzuhalten. Natürlich können echte Struktur- krisen in einer solchen Geschwindig- keit auftreten, dass sie für Unterneh- men kaum noch zu bewältigen sind. Die Papierindustrie samt allen mit ihr verbundenen Branchen ist ein gutes Beispiel: Ihr setzt die Digitalisierung zu, die Walzen-Gießereien ebenso wie Maschinenbauer, Druckereien und Zei- tungen trifft. Auch die Herausforderun- gen des Internets für den Handel oder zukünftig die Digitalisierung für die Industrie können zu ernsthaften Exis- tenzbedrohungen werden. Es gibt aber auch rein interne The- men, die zu solchen Krisen heranwach- sen können: etwa unterschiedliche Auffassungen im Gesellschafterkreis, zu späte Generationenübergabe oder sich – ex post – als falsch erweisende Managemententscheidungen. Sorge vor Gesichts- und Machtverlust Zum modernen Sanierungsprozess ge- hört heute die frühzeitige Analyse aller möglichen Optionen. Das schließt so- wohl eine außergerichtliche Sanierung als auch das Schutzschirmverfahren ein, das auf die Erstellung eines In- solvenzplans abzielt. Darin findet ein Unternehmer das Initiativrecht mit Abstand am weitesten abgesichert, wenn eine außergerichtliche Sanierung unmöglich ist oder unverhältnismäßig mehr Ressourcen erfordern würde. Bei anderen Verfahrensarten verfügen hin- gegen die Gläubiger und die eingesetz- ten Insolvenzverwalter über größere Entscheidungsbefugnis. Zum modernen Sanierungs- prozess gehört heute die früh- zeitige Analyse aller möglichen Optionen. ZUR PERSON Als Wirtschaftsprüfer ist Arndt Geiwitz einer der wenigen Betriebs- wirte, die als Insolvenzverwalter und Sachwalter zugelassen sind. Gemein- sam mit seinen rund 270 Mitarbeitern leitete er zahlreiche namhafte Verfah- ren, darunter Weltbild, Kunert, Leiser, Schlecker, Alpine Bau Deutschland, SHW-CT und Walter Services. www.schneidergeiwitz.de ➔

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