Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Unternehmeredition 3/2015 - Dynastie

B. Braun Melsungen im Wandel der Zeit

| Unternehmeredition Restrukturierung 201522 Unternehmerwelt Dynastie Medizintechnik made in Melsungen Von der Apotheke zum Weltunternehmen: Die B. Braun Melsungen AG ist eines der größten Familienunternehmen in Deutschland. Für die kleine Stadt in Nordhessen ist es enorm wichtig. Sorgt es doch dafür, dass die Arbeitslosenquote niedrig und die Gewerbesteuereinnahmen hoch sind. Geleitet wird es seit 2011 zum ersten Mal von einem familienfremden Manager. Der ist allerdings schon seit 37 Jahren im Unternehmen. VON TOBIAS SCHORR senheit. Eher bekannt sind sie mittler- weile als „Braunianer“, angestellt beim Medizintechnikunternehmen B. Braun Melsungen AG. 14.000 Einwohner hat das beschauliche Städtchen mit den vielen Fachwerkhäusern. 6.500 Mitar- beiter beschäftigt das Familienunter- nehmen am Standort. Auch deswegen geht es den Menschen hier gut. Die Ar- beitslosenquote in Melsungen beträgt momentan 4,6 Prozent. Liegt diese un- ter drei Prozent, spricht man von Voll- beschäftigung. Rasantes Wachstum Angefangen hat alles mit der Rosen- Apotheke. Wo? Natürlich in Melsungen. Am 23. Juni 1839 erwirbt Julius Wil- helm Braun die Apotheke im Ort und erweitert sie um einen Versandhandel für heimische Kräuter. Sein Sohn be- ginnt bald danach mit der Produktion erster pharmazeutischer Erzeugnis- se wie Migränestifte oder Pflaster. Es folgt der Eintrag ins Handelsregister. KURZPROFIL B. Braun Melsungen AG Gründungsjahr: 1839 Branche: Medizintechnik Unternehmenssitz: Melsungen Umsatz 2014: 5,43 Mrd. Euro Mitarbeiterzahl: 55.000 www.bbraun.de E s war einmal in Melsungen: Im 16. Jahrhundert lebten die meis- ten Menschen in der nordhessi- schen Kleinstadt vom Holzeinschlag. Die Holzfäller zogen mit ihrer Axt oder dem Beil (Barte) los, um Holz zu schla- gen. Auch heute noch hängen viele Ar- beitsplätze an einer Branche. Doch mit Holz hat diese nichts zu tun. Und auch der frühere Spitzname „Bartenwetzer“, den die Bewohner der Stadt einst tru- gen, gerät wohl immer mehr in Verges- Carl Braun führt das Unternehmen durch den Ersten Weltkrieg. „Ein ent- scheidender Erfolgstreiber war, dass wir früh mit der Internationalisierung begonnen hatten“, sagt der heutige Vorstandschef Prof. Dr. Heinz-Walter Große. Eine erste Fertigungsstätte baute das Unternehmen 1925 in Italien. Niederlassungen in Spanien und Un- garn kamen hinzu. 1958 hatte B. Braun das erste Mal mehr als 1.000 Mitarbei- ter. Bald danach kam die Braunüle auf den Markt – die erste einteilige Kanüle für Dauerinfusionen. Zum 125. Jubiläum vor 50 Jahren erwirtschaftete das Unternehmen mit 1.700 Menschen einen Umsatz von 50 Mio. D-Mark. Heute liegt der Umsatz bei 5,43 Mrd. Euro. Zu verdanken ist das rasante Wachstum des Medizin- technikkonzerns vor allem dem lang- jährigen Chef des Unternehmens Lud- wig Georg Braun. Er formte aus dem mittelständischen Unternehmen einen Weltkonzern. In fünfter Generation Werkanlage Buschberg: Hier werden Dialysemaschinen, Spritzen und Infusionspumpen hergestellt. Fotos:©B.BraunMelsungenAG

Seitenübersicht