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Unternehmeredition 5-2014

7Personal 2014 Unternehmeredition | ➔ Foto:DerEntrepreneursClub 460 Mitarbeitern in Oettersdorf und an vier weiteren deutschen Standorten. Der Umsatz der Unternehmensgrup- pe lag zuletzt bei rund 30 Mio. Euro. „Was die Elektriker bei einem Haus- bau machen, das tun wir im großen Stil“, erklärt Schindler. So sorgt HBS für die Licht- und Stromversorgung in Werkshallen, Einkaufszentren, Mode- häusern oder Verwaltungsgebäuden. Das Unternehmen installiert die Trep- penbeleuchtung ebenso wie die Stan- dardleuchten in Verkaufsräumen, baut Videokameras und Kassensysteme ein oder kümmert sich um die komplette Gebäudeautomatisierung. Dafür benö- tigt die HBS Elektrobau GmbH qualifi- zierte Fachkräfte, doch diese findet sie nicht so leicht. Ein Problem, das HBS mit vielen Mittelständlern und Famili- enunternehmen teilt. „Wie viele der sogenannten Hidden Champions liegt auch unser Unterneh- men in einer ländlichen Region“, sagt Firmenchef Schindler. „Dahin zieht es Arbeitnehmer einfach nicht.“ Zahlrei- che Bewerbungen habe er daher noch nie auf dem Tisch gehabt, doch in den Krisenjahren 2009 und 2010 seien es so gut wie gar keine mehr gewesen. Mit diesem Problem ist das Elekt- rounternehmen nicht allein. Laut ei- ner Studie des Personaldienstleisters Manpower Group haben derzeit 40 Prozent der Unternehmen Schwierig- keiten, offene Stellen zu besetzen. Je- des zweite sieht dadurch sogar seine Wettbewerbsfähigkeit gefährdet, 45 Prozent befürchten Auswirkungen auf die Kundenzufriedenheit. Das Problem ist dabei nicht nur die relative Abgele- genheit mancher Unternehmen. Laut Studie lässt auch die Qualität der Be- werbungen nach. In 31 Prozent der Fäl- le bringen die Bewerber nicht die nöti- gen Fachkenntnisse mit. Für 18 Prozent der Arbeitgeber mangelt es den Job- anwärtern an grundlegenden sozialen Fähigkeiten wie Teamgeist, Kritikfä- higkeit oder einfach nur Pünktlichkeit. Das Paradoxe: Obwohl dem so ist, ha- ben 44 Prozent der Unternehmen keine Strategie gegen den Fachkräftemangel. Herwarth Brune, Geschäftsführer der Manpower Group Deutschland, erklärt das so: „Deutsche Unternehmen tun sich schwer mit dem Neuen und sind risikoaverser als zum Beispiel die An- gelsachsen. Auch wenn wir Top-Kan- didaten aus dem Ausland vorstellen, fehlt ihnen der Mut, den letzten Schritt zu gehen.“ Ein Fehler, denn gerade jetzt sei das Fenster offen, gut ausgebildete Fachkräfte zum Beispiel aus Südeuro- pa zu holen. Doch auch bei deutschen Bewerbern, die das Profil vielleicht nicht zu 100 Prozent ausfüllen, dafür aber hochmotiviert sind, machen die Unternehmen oft einen Rückzieher. „Ich sehe mit Verzweiflung, dass Fach- kenntnis oft vor Persönlichkeit ran- giert. Dabei ist sie meines Erachtens das Entscheidende, alles andere kann man lernen“, so Brune. Stärken besser vermarkten Dabei ist es nicht so, dass sich Mittel- ständler und Familienunternehmen bei der Suche nach Fachkräften nicht bewegen würden. Oft boten sie schon vor der öffentlichen Diskussion flexible Arbeitszeitmodelle und attraktive Rah- menbedingungen. Denn wer in Künzels- au oder Seelze sitzt, muss sich Exzellenz unter sich: Bewerber bei der Eröffnung des Karrieretags Familienunternehmen im Juni 2014 bei Weltmarktführer Peri.

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