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Unternehmeredition 5-2014

| Unternehmeredition Personal 201428 Unternehmerwelt Marken und Macher Scheibentechnologie sind die Fürther heute weltweit führend, sowohl im Sport- als auch im Arbeitsschutzbe- reich. Zum Beispiel mit der Sportbrille Variomatic, die ihre Tönung den je- weiligen Wetterverhältnissen anpasst. „Möglich ist das durch eine Beschich- tungstechnologie, die es so nur von Uvex gibt“, sagt Winter. Auch die Pro- duktion der Schutzbeschichtungen gibt Uvex nicht aus der Hand: Sie soll auch in Zukunft nur am Stammsitz stattfin- den. Einen Standortnachteil sieht der Geschäftsführer deshalb nicht. „Die Fertigungsverfahren sind so hochentwi- ckelt, dass sich das wieder ausgleicht.“ Internationalisierung Schritt für Schritt Heute steht die Uvex Winter Holding auf drei Standbeinen: Uvex Safety Group, Uvex Sports Group und Filtral, einem Anbieter von modischen Sonnen- und Lesebrillen im unteren Preissegment. Insgesamt verfügt die Holding über 47 Tochtergesellschaften in über 20 Län- dern, größter Markt ist immer noch Deutschland. Wichtigster Umsatzbrin- ger ist das Segment Arbeitsschutz, das in der Safety Group gebündelt ist. Auf sie entfallen 75 Prozent der 360 Mio. Euro Umsatz. Den Auslandsanteil von 50 Prozent will Winter seit Jahren erhöhen. Doch der Markteintritt ist schwierig. „Jedes Land hat verschiede- ne Richtlinien und Herausforderungen, wir tasten uns Schritt für Schritt voran“, so Winter. Australien sei zum Beispiel ein interessanter Radsportmarkt, aller- dings mit komplett anderen Normen. Dafür müsste Uvex vermutlich neue Produkte entwickeln. Hinzukommen die vielen verschiedenen Produktgrup- pen, die eine Internationalisierung im Gleichschritt nicht immer möglich ma- chen. Allein in Europa unterscheiden sich Fußformen von Land zu Land, die Einführung der Arbeitsschuhe in neue Märkte ist mit hohen Investitionen ver- bunden. Bei den Schutzbrillen hinge- gen lag die Internationalisierungsquote schon immer bei 70 Prozent. Stolpersteine Im Bereich Arbeitsschutz hängt den Fürthern noch ein besonderes Prob- lem an: Anfang der 90er Jahre verkauf- te Rainer Winter die Markenrechte von Uvex für die Western Hemisphere an die französische Firma Bacou. Nach einem Börsengang wurde Bacou vom Mischkonzern Honeywell aufgekauft. Der stellt heute eigene Produkte unter dem Namen Uvex her. Über ein Agree- ment dürfen die Fürther zwar noch ei- gene Sportartikel in den USA herstellen und vertreiben. Im Segment Arbeits- schutz können sie ihre Marktanteile aber nicht durch die gewohnt hoch- wertigen Produkte vergrößern. Zur starken Diversifikation auf ver- schiedene Länder steht der Firmenchef. „Die durchschnittlichen konjunkturel- len Risiken lassen sich so eindeutig ver- ringern.“ Wie zu Zeiten der Finanzkrise 2009, als Uvex im Bereich Arbeitsschutz Umsatzeinbußen von 25 Prozent zu ver- zeichnen hatte. „In Australien haben wir von der Krise so gut wie gar nichts gemerkt“, so Winter. Nach zwei Jahren war das Schlimmste ausgestanden, seit 2012/2013 verzeichnet die Grup- pe wieder Umsatzwachstum. Winters wichtigstes Ziel ist es, wertorientiert zu wachsen. Das kann organisch oder durch Akquisitionen erfolgen. Denn nur so ist nachhaltiger Erfolg sicher – wie das Beispiel Uvex zeigt. ■ wenzelis@unternehmeredition.de In Australien haben wir von der Krise so gut wie gar nichts bemerkt. Brillenproduktion in Fürth: Bei den Schutzbeschichtungen sind die Franken Weltmarktführer.

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