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Unternehmeredition 5-2014 - 7 Fragen an….

Musiker und Unternehmer Peter Maffay

| Unternehmeredition Personal 201490 „Im Rock’n’Roll gibt es das Wort Rente nicht“ Peter Maffay ist Deutschlands erfolgreichster Rockmusiker. Er ist Bio-Bauer und hat seit 14 Jahren eine Stiftung für benachteiligte Kinder und Jugendliche. Im Interview spricht er über das Unternehmertum, die Bedeutung von Geld und die Übernahme von Verantwortung. INTERVIEW TOBIAS SCHORR 1Sie sind 65 geworden und denken noch lange nicht ans Aufhören. Sie sind wohl kein Fan der Rente mit 63? Im Rock’n’Roll gibt es das Wort „Ren- te“ nicht. Entscheidend ist, sich gelöst dem Dialog mit dem Publikum und dem Musikmarkt zu erhalten. Und wenn bei- des funktioniert und obendrein der Spaß erhalten bleibt, macht es Sinn weiterzumachen. 2Was können Unternehmer von Musikern lernen? Das Bauchgefühl. Vieles in den Un- ternehmen wird nach rationalen Ge- sichtspunkten entschieden. Das wird sicherlich wichtig und richtig sein. Den Bauch, den Instinkt aber völlig außer Acht zu lassen, halte ich für schade, weil damit wichtige Aspekte unberück- sichtigt bleiben und dann auch die Lust schwindet. 3Kaufmann und Künstler, passt das zusammen? Was viele in der Öffentlichkeit nicht wissen, ist, dass die Umstände, mit de- nen wir Musiker tagtäglich zu tun ha- ben, also das Zusammenspiel mit Ton- trägerfirmen, Tourneeveranstaltern, Studioproduktionen, Merchandising etc., weitgehend nach ökonomischen Gesichtspunkten ablaufen. Insofern ist das kein weißer Fleck auf unserer Landkarte. 4Sie engagieren sich mit Ihrer Stiftung stark im sozialen Bereich. Vermissen Sie das bei anderen Unternehmen? Ein Unternehmen oder ein Manage- ment, das heute etwas auf sich hält, darf an den gesellschaftlichen Notwen- digkeiten und Verpflichtungen nicht achtlos vorbeigehen und muss Verant- wortung übernehmen. Diese Entwick- lung verläuft in Deutschland sehr po- sitiv. Das soziale Engagement in Form von Sponsoring, Zustiftungen und ähn- lichem führt zu Synergien zugunsten von Organisationen und Menschen, die auf die Unterstützung der Gesellschaft angewiesen sind. Dieser Prozess wirkt sich positiv aus und ist entscheidend für die Arbeit im sozialen Bereich. Ohne Partnerschaften, die aus dieser Haltung heraus resultieren, wäre eine Stiftungsarbeit wie die unsere zum Bei- spiel nicht denkbar. KURZPROFIL Peter Maffay Geboren: 1949 in Kronstadt Beruf: Musiker Hobbys: Harley Davidson Größte Erfolge: Verkauf von mehr als 40 Mio. Tonträgern und mehr als zehn Mio. Konzerttickets www.maffay.de 5Tutzing oder Mallorca, wo leben Sie lieber? Beides hat seine Reize und Schwer- punkte. Tutzing, also Deutschland, ist für uns die Basis unserer Unterneh- mungen, da steht der Apparat, der die wirtschaftliche Kraft für alle unsere Aktivitäten erzeugt. Mallorca ist ei- ner der drei Standpunkte, an dem wir Rückzugsmöglichkeiten für traumati- sierte Kinder bieten, die wir im Rah- men unserer Stiftungsarbeit betreuen. 6Haben Sie in Ihrer Karriere etwas bereut? Es gibt in jeder Karriere Stärken und Schwachpunkte, also auch in unserer Entwicklung. Die Summe der Dinge, die nicht aufgegangen sind, hat aber – Gott sei Dank bis jetzt zumindest – die positive Entwicklung unserer Arbeit nicht nach- haltig beeinträchtigen können, weder im Bereich der Musik noch bei der Stiftung. Im Gegenteil: Wenn es Schwierigkeiten gab und wir sie überwunden hatten, be- deutete das immer gleichzeitig auch ei- nen Schritt nach vorne, eine Profilierung. 7Was bedeutet Geld für Sie? Es wäre blauäugig und nicht korrekt, die Bedeutung von Geld zu bagatellisie- ren. Die Wahrheit ist: Um unsere zahlrei- chen Tourneen absolvieren zu können, um musikalisch unabhängig zu bleiben und Konzepte zu entwickeln, die unse- re Perspektive absichern, brauchen wir Geld. Dadurch sind wir auch immer wie- der gezwungen, ökonomische Vorgänge eben nicht nur aus dem Blickwinkel eines Musikers heraus zu beurteilen, sondern auch aus unternehmerischer Sicht. ■ Foto:AndreasOrtner Service 7 Fragen an ...

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