Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Unternehmeredition 5-2014

| Unternehmeredition Personal 201424 Unternehmerwelt Dynastie enmitgliedern und drei Externen zu- sammengesetzten Verwaltungsrats. Sein Neffe Philipp, Cousin von Steffen Hengstenberg, ist in der Geschäftsfüh- rung für die Produktion und Logistik zuständig. Ihnen zur Seite steht mit Dr. Werner Hildenbrand ein von der Familie bewusst gewählter externer Manager, der selbst schon ein eigenes Unternehmen aufgebaut hat und mit seinem reichen Erfahrungsschatz für das Controlling sowie die Generalsteu- erung der Geschäftsführung zuständig ist. Die strategische Richtung geben die Familienmitglieder, die bis heute 100 Prozent am Unternehmen halten, vor. Nicht immer sind dabei alle einer Meinung und die unterschiedlichen Vorstellungen werden dann auch inten- siv diskutiert: ohne gegenseitige Scho- nung, aber stets in freundlicher Atmo- sphäre. „Zur Einigung führt letztlich das unbedingte Interesse, das Wohl des Unternehmens ins Zentrum zu rü- cken“, sagt Steffen Hengstenberg. Gespür für den Verbraucher Bislang ist das immer gelungen. Fast schon selbstverständlich prägt bis heute das stetige Wachstum im Kern- geschäft die Unternehmensgeschich- te. Hengstenberg hält am deutschen Markt in allen Produktkategorien die Spitzenposition oder zumindest den zweiten Platz und hat sich gleichzei- tig sein Gespür für neue Chancen be- wahrt. Der Trend zur mediterranen Kü- che etwa wurde schon frühzeitig 1967 erkannt, als durch einen Zukauf die To- maten-Klassiker von ORO di Parma ins Sortiment kamen. Ob als Sugo, passiert oder als Tomatenmark: Die italienische Marke ist mit ihren schönen Wachs- tumszahlen eine Erfolgsgeschichte und steht für 25 bis 30 Prozent des Umsatzes. Bei seinen traditionellen Spezialitäten von den Gurken bis zum Rot- und Sauerkraut wiederum profi- tiert Hengstenberg gerade heute wie- der vom starken Trend zu regionalen Produkten, mit denen die Verbraucher Transparenz und Vertrauenswürdig- keit verbinden. Die beiden Produkti- onsstandorte in Bad Friedrichshall bei Heilbronn und im hessischen Fritzlar befinden sich inmitten großer Agrar- flächen, so dass das Gemüse frisch zu den Verarbeitungsanlagen gelangt und die kurzen Transportwege die Umwelt nur minimal belasten. „Über 90 Prozent der Rohware kommt aus Deutschland, bevorzugt aus direkter Umgebung der Werke“, sagt Steffen Hengstenberg. Die langjährige, oft schon über Dekaden währende Zusammenarbeit mit den Anbaubetrieben basiert dabei auf ei- nem kontrollierten Vertragsanbau, in dem Qualität und Preise klar festgelegt sind und bei dem sich die Fachberater des Unternehmens mit den Landwirten kontinuierlich über komplexe Fragen von der Saatgutauswahl bis hin zur Ernte abstimmen. Der hohe Qualitätsanspruch hat die Firmenhistorie bereits in den frü- hen Anfängen geprägt. Schon Richard Alfried Hengstenberg, der sich in der stürmischen Gründerzeit des Jahres 1876 als junger Mann in eine Essigfab- rik eingekauft hatte, trieb maßgeblich die Durchsetzung eines Reinheits- gebots voran. War damals noch aus Branntwein hergestellter und anschlie- ßend rot eingefärbter Essig keine Sel- tenheit, setzte er konsequent auf die Verwendung von reinem Wein und eine neue Technologie zur standardi- sierten Herstellung. Honoriert wurde der Mut mit zahlreichen Qualitätsme- Gurkenernte: Hengstenberg profitiert vom Trend zu regionalen Produkten. Handverlesen: Die Gurken werden sortiert.

Seitenübersicht