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Unternehmeredition 5-2014

75Personal 2014 Unternehmeredition | Fallstudie „Wir stehen im Wettbewerb mit den namhaften Automobilmarken“ Interview mit Sami Sagur, CFO und Geschäftsführer der FEV GmbH Unternehmeredition: Herr Sagur, warum müssen Sie Ingenieure im Ausland rekrutieren? Sagur: Als entwicklungsgetriebenes Unternehmen benötigen wir Fachkräf- te mit hohen Spezialkenntnissen bei Verbrennungsmotoren, mit Getriebe-, Hybrid- und Elektronikwissen. Obwohl viele Hochschulen sehr stark praxisori- entiert ausbilden, gibt es zwischen den einzelnen Fakultäten große Unterschiede. Hinzu kommt, dass wir im Wettbewerb um die besten Köpfe mit den namhaften Automobilmarken konkurrieren müssen. Da geht mancher lieber zu Daimler oder Porsche anstatt zu einem innovativen Mittelständler. Deshalb müssen wir ver- stärkt im Ausland suchen. Wie viele Ihrer offenen Stellen werden international vergeben? Rund ein Drittel unserer offenen Stellen in Deutschland besetzen wir jährlich mit Fachkräften aus dem Ausland. Inzwischen arbeiten rund 50 Nationalitäten in unse- rem Unternehmen. Welchen Vorteil bietet dabei die Nutzung spezialisierter Personalagenturen? Wenn wir ein neues Projekt erhalten, müssen wir schnell handeln, um es nicht zu personellen Engpässen kommen zu lassen. Ohne externe spezialisierte Personalagenturen würden wir das nicht schaffen. In besonders schwierigen Fällen mit sehr spezifischen Anforderungen ist das oft effizienter als intern. Wir profi- tieren von deren Netzwerken und der Empfehlung geeigneter Kandidaten. Wie werden die ausländischen Fachkräfte ins Unternehmen integriert? Wir müssen unsere neuen Mitarbeiter auch nach dem Antritt ihrer neuen Stelle unterstützen, damit sie schnell sesshaft werden. Dazu zählt die Unterstützung beim Erlernen der deutschen Sprache, bei der Wohnungssuche und bei Behörden- gängen, aber auch in der Freizeit. Das geht dann so weit, dass wir beispiels- weise unseren indischen Fachkräften bei der Suche nach einem Spielfeld für ihren Nationalsport Kricket vor Ort helfen. Vielen Dank für das Gespräch. Sami Sagur nutzt das Unternehmen die Möglich- keiten externer Personalagenturen, wie die von der Düsseldorfer ING4G. Deren Geschäftsführerin Bianca Overbeck hat dem Unternehmen bereits Ingenieure aus Spanien, Frankreich, Indien und dem Libanon vermittelt. „Unser Vorteil ist es, dass wir die gesuchte technische Exper- tise genau verstehen und unsere Netz- werke vor Ort nutzen können“, so Over- beck. „Wir wissen, welche Universitäten in Europa sich auf Verbrennungsmoto- ren spezialisiert haben. Wer dann noch die richtige Berufserfahrung bei einem Zulieferer oder im Engineering draufge- sattelt hat, kommt in den Selektionspro- zess für die FEV“, schildert Overbeck die Anforderungen an die dringend benö- tigten Spezialisten. Überzeugungsarbeit für den Standort Deutschland muss sie nicht leisten: „Gerade im Bereich des Automobilbaus gilt Deutschland als der Hightech-Standort. Und ambitionierte In- genieure, egal woher sie kommen, wollen nur eines: dort arbeiten, wo die spannen- den Themen auf der Agenda sind.“ ■ redaktion@unternehmeredition.de Unser Vorteil ist es, dass wir die gesuchte technische Expertise verstehen und unsere Netzwerke vor Ort nutzen können. BIANCA OVERBECK Geschäftsführerin, ING4G

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