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Unternehmeredition 5-2014

31Personal 2014 Unternehmeredition | Entscheider im Gespräch Unternehmerwelt haben. Da werden Talente schnell er- kannt, und oft sprechen sogar wir die Mitarbeiter auf Entwicklungsmöglich- keiten an. Kommt man heutzutage ohne solche attraktiven Programme im stark umkämpften IKT-Markt überhaupt noch aus? Im Raum Stuttgart sind wir natürlich ein kleines Unternehmen: Daimler Benz, Bosch und Porsche suchen ja auch alle IT-Spezialisten. Was die Ge- hälter angeht, können wir da nicht mithalten. Daher halten wir engen Kontakt zu Universitäten, um schon frühzeitig ins Gespräch zu kommen. Außerdem bieten wir Mitarbeitern viel Freiraum und Flexibilität, um Fa- milie und Beruf zu vereinbaren. Mit welchem Erfolg? Tatsächlich haben wir eine sehr nied- rige Fluktuation: Die Mitarbeiter, die zu uns kommen, bleiben in der Regel recht lange. Das liegt sicherlich dar- an, dass wir eine aktive Firmenkultur leben und eben diese Entwicklungs- möglichkeiten bieten. Mitarbeiter, die von anderen Unternehmen kommen, sagen oft, dass sie bei uns viel mehr Themen und unterschiedliche Projekte angehen können. Sie machen im Prin- zip ständig etwas anderes, und das macht die Arbeit sehr interessant. Wir haben sogar Mitarbeiter, die genau aus diesem Grund von großen Firmen zu uns zurückkommen. Sie bieten Software für alle Prozesse entlang der Lieferkette, die auch die Zollprozesse in der Logistik integ- riert. Ohne solch eine Spezialisierung wäre es wahrscheinlich schwierig, in der Softwareentwicklung bestehen zu können, oder? Klar, SAP ist ja auch deshalb so stark, weil sie ihre Kerngebiete wie beispiels- weise Finanzen und Controlling so stark durchdrungen hat. SAP besetzt unsere Kernkompetenzen auch, aber häufig als Randthemen. Unsere bei- den Systeme lassen sich aber auch gut kombinieren. Unser Vorteil ist, dass wir näher an den mittelständischen Betrieben dran sind und eher deren Sprache sprechen. Ist Ihre Kundenstruktur grundsätz- lich anders als die von SAP? Da wir in unserer Nische preislich und von der Funktionsbreite her am oberen Rand sind, ist unsere Kundenstruktur vergleichbar mit der von SAP. Die meis- ten unserer Kunden nutzen ja auch ERP-Systeme von SAP. Viele unserer Mitbewerber bieten sehr spezialisierte Silo-Lösungen an, es fehlt dann eben an der Bandbreite, die wir darüber hi- naus anbieten. So gesehen sind wir mit SAP vergleichbar – wobei man natür- lich sehr vorsichtig sein muss, wenn sich ein Unternehmen mit 400 Mitar- beitern mit SAP vergleicht. Welche Rolle spielt das Gehalt bei Ihrer Suche nach Fachkräften? Nur bei wirklichen High Performern, die können unser Gehaltsgefüge schon mal sprengen. Ansonsten spielt das Gehalt bei unseren Bewerbern nicht die ent- scheidende Rolle. Sie nehmen sogar ein geringeres Gehalt in Kauf, eben wegen der Entwicklungs- und Arbeitsmöglich- keiten und des Arbeitsklimas. Gehalts- gerechtigkeit ist ein sehr wichtiges Thema für uns. Wir prüfen vier Mal im Jahr das Gehalt jedes einzelnen Mitar- beiters, basierend auf der persönlichen Entwicklung und dem Wirkungsradius. Ein Berufseinsteiger kann bei uns in den ersten Jahren schon mal zwei Ge- haltserhöhungen pro Jahr bekommen. Stellen Sie denn grundsätzlich höhere oder andere Anforderungen an eine IT-Fachkraft als Ihre Wettbe- werber? Die Leute müssen Neugier und Abs- traktionsvermögen mitbringen. Die we- nigsten Neueinstellungen bei uns sind Speditionskaufleute oder Exportver- antwortliche, sondern Personen aus den unterschiedlichsten Bereichen. Ich selbst bin Mathematiker, unser Marke- tingleiter ist etwa Historiker. Natürlich auch IT-Fachleute, aber eben nicht nur. Wichtig ist der Gesamteindruck davon, wie schnell ein Bewerber Sachverhal- te und Informationen aufnehmen und adaptieren kann. Ist es dann nicht schon wieder schwieriger, gute Leute zu finden? In gewisser Weise schon. Wir bieten hauptsächlich jungen Leuten eine Chan- ce und legen Wert auf eine umfassende Grundausbildung, da wir nicht voraus- setzen können, dass jemand in solchen Spezialgebieten wie Zoll oder Risk Management genau die Erfahrung mit- bringt, die wir brauchen. Schwierig ist es eher, High Performer zu bekommen. Im Moment wachsen wir aber kontinuier- lich um rund zehn Prozent, dieses Jahr haben wir bereits 40 neue Mitarbeiter eingestellt. Mittlerweile bekommen wir auch viele Initiativbewerbungen. ■ wenzelis@unternehmeredition.dePackstation: Software hilft beim Etikettieren.

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