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Unternehmeredition 5-2014 - Gefahr aus dem Netz

Mittelständler sollten sich vor Cyber-Angriffen schützen

87Personal 2014 Unternehmeredition | Zwei-Faktor-Authentisierung schützen. Die zwei Faktoren sind dabei Wissen und Besitz, das heißt ein Mitarbeiter muss eine Smartcard in seinen PC ste- cken und benötigt dazu noch eine PIN. „Gut ist es, wenn die Verbindung auch noch verschlüsselt ist“, sagt König. Mittelständler sollten sich bewusst sein, dass sie aller Wahrscheinlich- keit nach Ziel eines Angriffs werden, rät Peer Oliver Stork, Managing Part- ner bei Accenture. Und der Internet- Security-Experte fordert, speziali- sierte Fachleute zu engagieren: „Es ist häufig überraschend, was diese alles herausfinden.“ ■ Gunnar Knüpffer Produktion F ür EADS war es wichtig, die In- formationen gleich an die Bun- desregierung weiterzugeben. Der europäische Luft- und Raum- fahrtkonzern hatte einen ernst zu nehmenden Angriff von Hackern auf seinen Server festgestellt. Laut Fach- leuten kam dieser Angriff aus China. EADS meldete den Vorfall, weil der Konzern auch Rüstungsgüter her- stellt, für die die Aufträge von der Re- gierung kommen. Nach Erkenntnissen des Bundesam- tes für Sicherheit in der Informations- technik (BSI) in Bonn nehmen Angrei- fer verstärkt die Wirtschaft ins Visier, wobei besonders mittelständische Unternehmen von Wirtschaftsspiona- ge, Konkurrenzausspähung und auch Erpressung betroffen sind. Finanzielle Beweggründe sind dabei das dominie- rende Motiv. Deutlich an Gewicht ge- wonnen haben nach Angaben des BSI auch Sabotage und der Versuch poli- tischer Einflussnahme durch Hacking als Motiv der Täter. Durch günstigere Beschaffungskosten sei der Einsatz von Angriffswerkzeugen auch durch nicht professionell agierende Akteure leichter möglich geworden. „Soweit wir es wissen, sind die Un- ternehmen heute nicht sicher“, sagt ein Fachmann für Internet-Security, der nicht genannt werden will, gegen- über Produktion. So schätzt beispiels- weise die britische Regierung die Bedrohung durch Software-Angriffe gefährlicher ein als die durch Atom- Angriffe. „Am weitesten verbreitet sind Angriffe durch das Verschicken von Attachments“, sagt der Fach- mann. Darin befänden sich häufig Vi- ren. Wenn Computernutzer sie öffnen, machen sich diese erst auf einem Com- puter breit, dann in dem Netzwerk. Wenn der Nutzer Mitarbeiter in einem Unternehmen ist, könne das Virus alle Abteilungen befallen. Häufig würden die Angreifer den Festplatteninhalt löschen und für die Wiederherstellung ein paar Hundert Euro fordern. „Die Unternehmen bezahlen eventuell den geforderten Betrag, weil sie es müs- sen“, sagt der Security-Spezialist. Es sei denn, sie haben ein Backup. Preise für Hacker Firmen sind auch verletzlich, weil Pass- wörter geknackt werden. Jedes Pass- wort, das weniger als zwölf Zeichen besitzt, könne geknackt werden, sagt der Security-Fachmann, wahrschein- lich sogar längere. „Man muss über 15 Zeichen lange Passwörter nutzen.“ Für die von Kriminellen genutz- ten Angriffswerkzeuge gibt es laut Insidern im Internet einen Markt. Und auch Angriffe selbst werden als Dienstleistungen angeboten. So wurde im Web eine Preisliste veröffentlicht, auf der das Knacken eines Gmail- Accounts 120 Euro kostet. Auf diese Weise kann zum Beispiel die digitale Identität eines Nutzers gestohlen wer- den. Und für das Hacken einer Corpo- rate-Mail-Box wird ein Preis von 450 Euro angegeben. Diese Preise zeigen, wie verhältnismäßig einfach es für Kriminelle ist, ihre Taten zu begehen. Für Jürgen König, Managing Direc- tor von Nexus Technology in Ettlingen, ist es notwendig, dass kryptographi- sche Verfahren eingesetzt werden. Firmen sollten ihre Zugänge über eine Kooperationspartner „Produktion“ Seit Januar 2011 unterhält die Unter- nehmeredition eine Kooperation mit der Fachzeitung „Produktion“. Sie erscheint als „Zeitung für Wirtschaft und Technik“ ca. 45-mal jährlich und hat eine Stammauflage von 40.000 Stück. Zu den Lesern gehören v.a. Geschäftsführer, Produktionsleiter und Führungskräfte aus dem verarbeitenden Gewerbe. Unter der Rubrik „Technologie & Manage- ment“ veröffentlicht die „Produktion“ regelmäßig interessante Beiträge in der Unternehmeredition. www.produktion.de Gefährlicher als Atomangriffe Gerade kleine und mittelständische Unternehmen sollten die Gefährlichkeit von Cyber-Angriffen nicht unterschätzen. Service

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