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Unternehmeredition 5-2014

| Unternehmeredition Personal 201412 Titel Fachkräftemangel beschlossen, unsere Fachkräfte ab sofort selbst auszubilden“, erzählt der Geschäftsführer. Aber das funk- tioniert. Beschäftigte HBS vor 2009 etwa zehn bis zwölf Azubis pro Jahr, so waren es 2013 bereits 50, heute sind es 40. Das Unternehmen hat eine eigene Lehrwerkstatt und drei Meister nur für die Ausbildung der Fachkräfte. Doch bis es soweit war, musste HBS viel Aufwand betreiben und Geld in die Hand nehmen. Denn Auszubildende zu finden ist heute gar nicht mehr so einfach. Laut einer Studie des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) blieben in Deutschland im Jahr 2013 80.000 Lehrstellen unbesetzt. 52 Pro- zent der Betriebe haben rückläufige Bewerberzahlen und sehen akuten Handlungsbedarf. Ausbildungshemm- nis Nummer eins ist laut DIHK die mangelnde Ausbildungsreife der jun- gen Leute. Vor allem Deutsch- und Mathekenntnisse lassen zu wünschen übrig. Aber auch der Trend zur Akade- misierung und weniger Schulabgän- ger sind Gründe. Auch die Motivation der jungen Leute lässt teilweise zu wünschen übrig: 2013 trat nur jeder dritte Azubi seinen vereinbarten Aus- bildungsplatz an. Um die besten Absol- venten zu bekommen, müssen sich die Unternehmen einiges einfallen lassen. Sie spendieren ihnen Fitnessstudios, Dienstwagen oder einen Smartphone- Tarif inklusive Gerät. Doch auch stra- tegisch müssen die Unternehmen neue Wege gehen – so wie HBS. Flexibilität gewinnt „2009 haben wir begonnen, verstärkt in Schulen zu werben“, sagt Schindler. Dafür ging der Mittelständler Koopera- tionen ein, die jährliche Ausbildungs- messen sowie Vorträge zur Arbeit des Unternehmens vorsahen. „Im Gegen- zug haben wir die Schulen finanziell un- terstützt und auch mal den Unterricht im Werken oder im Fach Elektrotechnik übernommen, wenn Lehrer fehlten.“ Auch die Finanzierung des Führer- scheins sowie Prämien für gute Noten stellte HBS künftigen Auszubildenden in Aussicht. Das zeigte Wirkung und Schindler stellte 2010 alle Bewerber ein. Doch längst nicht jeder von ihnen hielt die zweijährige Ausbildungszeit durch. „Manche haben die Prüfungen nicht bestanden, andere mussten wir aufgrund schlechter Leistungen kündi- gen“, berichtet der Unternehmer. Wenn sich trotz der Bemühungen nicht genügend Azubis finden lassen, müssen die Unternehmen in der Pra- xis kreativ werden. Sie stellen Teilzeit- azubis ein oder Studienabbrecher, die für ein branchenrelevantes Fach ein- geschrieben waren. Die Unternehmen zeigen sich auch dann noch offen für Wir behandeln die Studierenden von vornherein fast wie fertige Ingenieure. MICHAEL FLEISCHMANN Personalchef und kaufmännischer Leiter, evopro systems engineering AG Hier spricht der Chef persönlich: Alexander Schwörer (Mitte) beim Karrieretag Familienunternehmen in seinem Unternehmen Peri. Foto:DerEntrepreneursClub

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