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Unternehmeredition 5-2014 - Eventrückblick

85Personal 2014 Unternehmeredition | Eventrückblick Service Am Puls der Zeit Marken zum Menschen bringen – mit Logik und Emotionen. Beim elften internationalen Marken-Kolloquium der Management-Beratung Mandat zeigten Unternehmer, wie es gelingt, Marken aufzubauen und mit Leben zu füllen. VON TOBIAS SCHORR J ahrelang war Jägermeister al- les andere als ein Kultgetränk und galt als Altherren-Likör. Heute ist es ein Szenegetränk, das vor allem bei jungen Leuten gut an- kommt. Gereicht wird es auf Skihüt- ten, Festivals und in Szenebars. Frü- her lag das Kräutergetränk irgendwo hinter großen Marken von Diageo oder Pernod Ricard. Mittlerweile ist Jägermeister aus deren Schatten ge- treten. „Die wohl mutigste, aber auch wichtigste Entscheidung war es, auf einen Mono-Brand zu setzen“, sagte Geschäftsführer Paolo Dell’Antonio. Mit innovativen Werbeformen ist es dem Familienunternehmen gelun- gen, im Markt aufzufallen. Auf einer schwebenden Bar reichen Hostes- sen bei Rock im Park die Gläser. Mit einer riesigen Eiskugel, in dem ein kleiner Jägermeister versteckt war, verschafften sich die Niedersachsen Aufmerksamkeit in den Medien für den Markteintritt in Tschechien. Gegen die Großen Aus dem Schatten der Großen will auch Manfred Brassler treten. Er ist Gründer und Erfinder von Meistersinger, einem Produzenten hochwertiger Uhren. Auch er geht mit seiner Einzeigeruhr einen eher ungewöhnlichen Weg. Um sich abzugrenzen – aber auch, weil er davon überzeugt ist, dass sie den klas- sischen Uhren überlegen ist. Vor 15 Jahren schlug er diesen Weg ein. Am Anfang gestaltete der sich etwas müh- sam. Doch nach und nach setzten sich seine Zeitanzeiger im Markt durch. Brassler setzt auf Handwerk und Qua- lität. „Viele Marken sind reines Markt- geschrei.“ Das möchte er unbedingt vermeiden. Als Konkurrent zu den klassischen Brauereien tritt Markus Lohner an. Er- folgreich war und ist er mit dem Bau von Brauereianlagen und witterte das Geschäft im heimischen Biermarkt. Während „Craft-Beer“, also handwerk- lich gefertigtes Bier, in den USA hohe Wachstumsraten verzeichnet, hält sich die Nachfrage hierzulande noch in Grenzen. Mit seiner Brauerei Camba Bavaria will Lohner Kunden an neue Biersorten führen und kämpft gegen den Einheitsgeschmack. Grillmeister „Mein Haus, mein Auto, mein Weber- Grill.“ Längst ist der Brutzelofen zum Statussymbol deutscher Haushalte geworden. Angefangen hat EMEA-Chef Hans-Jürgen Herr im Jahr 2004 mit einem Marketingbudget von 230.000 Euro. Mittlerweile laufen die Weber- Spots zur Prime-Time. Seinen Höhe- punkt hatte Weber zur Fußball-WM: Im Eröffnungsspiel schoss Thomas Mül- ler drei Tore, in der Halbzeit lief ein Werbespot mit ihm. 26 Mio. Zuschau- er saßen vor dem Fernseher. „Mehr geht nicht“, sagt Herr. Rund ums Gril- len baut sich Weber eine eigene Welt auf. Die Grill-Bibel verkaufte sich eine Million Mal. An 19 Standorten nahmen mehr als 100.000 Menschen an der Grillakademie teil. Insgesamt präsentierten zehn Mar- kenexperten ihre Geschäftsmodelle und Markenstrategien im Kloster See- on. „Eine Marke muss Sog entwickeln. Druck bringt auf Dauer nichts“, sagt Prof. Dr. Quelle, Gastgeber der Veran- staltung. Einer der Höhepunkte war die Verleihung des Markenawards. Als Preisträger nahm Manner-Vorstand Dr. Alfred Schrott stellvertretend für Dr. Carl Manner den Preis entgegen. Seit mehr als einhundert Jahren ist die rosa Waffel-Marke erfolgreich. Manner ist Österreichs größtes Süß- warenunternehmen und investiert momentan 40 Mio. Euro am Standort in Wien. Auch im kommenden Jahr findet das internationale Marken- Kolloquium wieder im September im Kloster Seeon statt. ■ Mit einem Mono-Brand die Nische gefunden: Jägermeister-Chef Paolo Dell‘Antonio.

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