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Unternehmeredition 2/2013

Unternehmeredition „Mittelstandsfinanzierung 2013“ 95www.unternehmeredition.de Fallstudien die Projekte in der Regel in Teilbeträgen vorfinanziert – und das bei Projektvolumen bis zu 10 Mio. EUR. Gute Technologieposition „Wir sehen Hymmen insbesondere durch den Produkt- bereich Digitaldruck in einer herausragenden Techno- logieposition“, begründet Marko Milos, Projektmanager bei der NRW.Bank, das Engagement. Außerdem sei das Management sehr gut aufgestellt. „Die Geschäftsleitung hat in der Finanzkrise sehr schnell positiv reagiert; das Unternehmen hat einen rund 30%igen Auftragseinbruch gut überstanden. Das zeigt, dass es für leichtere Krisen umso besser gewappnet ist.“ Die stille Beteiligung ist mit einer jährlichen Zinszahlung verbunden, die aus einer fixen und einer (ergebnisabhängigen) variablen Komponente besteht. Milos ist nicht Mitglied in einem Unternehmensgremium, aber „wir bekommen natürlich ein monatliches Reporting, und einmal im Quartal set- zen wir uns zu einem intensiven Controlling-Gespräch zusammen.“ Der „Mittelstandsfonds“ der NRW.Bank ist für solche und ähnliche Kapitalbedarfe gedacht. Nach der grundsätzlichen Einigung über einen Letter of Intent (LOE) wird eine Due Diligence durchgeführt, dann geht es in die Schlussverhandlungen. „Wir sagen unseren Unternehmenskunden, dass sie etwa drei bis sechs Monate vom Erstkontakt bis zum Vertragsabschluss einplanen sollten“, erklärt Milos. Bernd Frank redaktion@unternehmeredition.de „Wir wollen mit 10 bis 15 Prozent pro Jahr wachsen“ Interview mit Dr. René Pankoke, Geschäftsführer Hymmen Industrieanlagen GmbH Unternehmeredition: Was war ausschlaggebend dafür, dass Sie sich für die stille Beteiligung der NRW.Bank ent- schieden haben? Pankoke: Sie gilt als wirtschaftliches Eigenkapital und hat dementsprechend auch das Rating unseres Unter- nehmens verbessert. Bei wichtigen bzw. strategischen Beschlüssen entscheidet die NRW.Bank zwar mit. Aber letztlich haben wir, denke ich, die Balance zwischen ech- tem Eigenkapital einerseits und Mezzaninekapital mit nicht allzu weit gehender Mitbestimmung andererseits gut hinbekommen. Das Kapital fließt maßgeblich in un- ser Segment Digitaldruck, und das ist schon sehr wichtig für uns. Die Wachstumsfinanzierung erweitert unsere strategischen Optionen – da der Digitaldruck in vielen Bereichen bzw. Branchen anwendbar ist, kann sich Hymmen von der Holz- und Möbelindustrie als Abneh- mer unabhängiger machen. Unternehmeredition: Wie hat sich Ihre Kundenstruktur entwickelt? Pankoke: Traditionell liefern wir zu einem großen Teil an die Möbelbranche. Das Bild hat sich im Laufe der letz- ten zehn bis 20 Jahre allerdings gewandelt. Während wir früher viele Möbelhersteller als Kunden hatten, so sind es heute eher die größeren Holzwerkstoffkonzerne wie zum Beispiel Pfleiderer. Im Bereich Kunststoff sind es Kunden, die unsere Pressen für die Herstellung von PVC- Fußböden sowie flachen, teils faserverstärkten Kunst- stoffhalbzeugen und anderen Belägen benötigen. Auch im Bereich flacher Metalloberflächen haben wir einige Kunden – bei diesen Maschinen geht es z.B. um Blech- lackierungen, u.a. die Lackierung von gestanzten Blechen für Generatoren. Unternehmer- edition: Inwie- weit spüren Sie die Rezession in der Eurozone, und wie sehen Sie Ihre Wachs- tumschancen? Pankoke: Auch wir spüren na- türlich die Euro- Rezession, ins- besondere was Spanien und Ita- lien angeht – da passiert momen- tan auftragsmä- ßig überhaupt nichts. Aber wir können das durch das Wachstum mit un- serem Digitaldruck auffangen. Rückblickend konnten wir beim Umsatz in den letzten drei Jahren um etwa 15% jähr- lich zulegen, nachdem wir 2009 einen Umsatzeinbruch um 30% hinnehmen mussten. Unser Exportanteil schwankt natürlich von Zeit zu Zeit, liegt aber im Wesentlichen zwischen 50 und 70%. Davon geht ein großer Teil in un- sere Nachbarländer; wir liefern aber auch weltweit – bis nach Asien und Südamerika. In den nächsten Jahren wol- len wir weiter mit ca. 10 bis 15% p.a. wachsen. Unternehmeredition: Herr Dr. Pankoke, vielen Dank für das Gespräch. Das Interview führte Bernd Frank. redaktion@unternehmeredition.de Dr. René Pankoke

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