Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Unternehmeredition 2/2013

Unternehmeredition „Mittelstandsfinanzierung 2013“ 87www.unternehmeredition.de Fallstudien hat Sturm in jüngerer Zeit mehrere Tochtergesellschaften im Ausland gegründet. Gleichzeitig mit der Neuordnung der Finanzierung wurden die betrieblichen Strukturen an die Wachstumsziele angepasst. Ausblick: Deutliche Umsatzsteigerung und verstärkte Internationalisierung Die aktuelle Auftragslage gilt als glänzend. In den nächs- ten drei bis fünf Jahren soll sich der Umsatz deutlich auf 200 Mio. EUR erhöhen. Als festes Fundament für weiteres Wachstum gilt eine Eigenkapitalquote, die als „gesund im zweistelligen Bereich“ beschrieben wird, bei einer als nach- haltig profitabel bezeichneten Ertragslage. Die weitere Strategie zielt vorrangig auf den kontinuierlichen Verbes- serungsprozess in allen Bereichen, auf noch deutlich mehr Internationalisierung und eine weitere Stärkung der Kernkompetenzen ab. Lorenz Goslich redaktion@unternehmeredition.de „Wir fühlen uns in der neuen Konstellation sehr wohl“ Interview mit Wilhelm Sturm, Alleineigentümer und CEO der Sturm-Gruppe Unternehmeredition: Herr Sturm, warum haben Sie die finanziellen Strukturen Ihres Unternehmens neu geordnet? Sturm: Im Anlagengeschäft ist der Finanzierungsbedarf sehr hoch. Wir bekommen von einer gewissen Auftrags- größenordnung an Anzahlungen, müssen dafür aber Aval-Bürgschaften inklusive Mehrwertsteuer leisten – ein Liquiditätsabfluss von fast 20%. Dann gibt es meist Abschlagszahlungen, und bis bei Abnahme die Schluss- rechnung bezahlt wird, kann das schnell 18 bis 24 Mo- nate dauern. Wenn wir – gerade auch international – weiter wachsen, brauchen wir finanzielle Sicherheit. Unternehmeredition: Warum wollten Sie nicht mehr nur mit einer Bank zusammenarbeiten? Sturm: Wir haben bisher mit Banken – bis auf eine einzige Ausnahme – keine schlechten Erfahrungen ge- macht. Trotzdem kann man Probleme bekommen. Wenn zum Beispiel eine Bank einen Strategiewechsel vornimmt, kann es schon passieren, dass sie das Port- folio ihrer Firmenkunden in einer bestimmten Branche reduziert – mit der Folge, dass selbst Unternehmen mit guten Zahlen aus der Finanzierung fallen können. Für uns war größtmögliche Finanzierungssicherheit wich- tig, deshalb haben wir mit der syndizierten Finanzie- rung einen Weg gewählt, der uns nicht von einer Bank abhängig macht. Die Zeiten sind ja nicht immer rosig. Auch bei uns kann es Dellen geben. Da braucht man sta- bile Partner. Unternehmeredition: Von der Sparkasse zu einem Konsortium mit Großbanken – das muss für Sie ja eine völlig neue Welt sein. Sturm: Ja, in der Spar- kassenwelt ist viel mehr Nähe. Jetzt, bei diesem Konsortium, sind die meisten Banken schon geografisch viel weiter weg. Die Situation ist eine ganz andere. Es waren auch mehrere Monate wirklich intensiver Arbeit, besonders für unseren CFO Volker Zimmerer. Aber diese Heraus- forderungen nehmen wir gerne an, weil wir uns weiter- entwickeln wollen. Rein aus dem Cashflow könnten wir die Entwicklung bei Weitem nicht in diesem Tempo vor- anbringen. Wir fühlen uns in der neuen Konstellation mit klassischen Großbanken und kleineren Partnern sehr wohl. Für die BayernLB als Mandated Lead Arran- ger haben wir uns bewusst entschieden, weil wir mitein- ander gute Erfahrungen gemacht und seit vielen Jahren ein enges Vertrauensverhältnis aufgebaut haben. Unternehmeredition: Herr Sturm, vielen Dank für das Gespräch. Das Interview führte Lorenz Goslich. redaktion@unternehmeredition.de Wilhelm Sturm

Pages