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Unternehmeredition 2/2013

Unternehmeredition „Mittelstandsfinanzierung 2013“36 www.unternehmeredition.de Unternehmeredition: Was ist Ihre Zukunftsvision? Fuchs: Wir wollen in einer führenden Rolle mit dabei sein, wenn der Weltraum weiter erforscht wird und immer bes- sere Satelliten immer mehr Nutzen auf die Erde bringen. Dann kommt der geschäftliche Erfolg von ganz alleine. Unternehmeredition: Was raten Sie anderen Familien- unternehmen, die einen Börsengang ins Auge fassen? Fuchs: Zunächst sollten sich die betreffenden Unterneh- men natürlich bewusst machen, dass ein Börsenlisting mit einem Katalog an rechtlichen Pflichten verbunden ist. Die Vorteile, die ein Listing im Hinblick auf den Bekanntheits- grad, die Finanzierungsfähigkeit und die Möglichkeiten, die sich im Bereich Corporate Governance durch ein Lis- ting bieten, sind gegen die Kosten abzuwägen. Ich persön- lich glaube, dass die Kosten begrenzt werden können und dass die rechtlichen Pflichten für Familienunternehmen auch Vorteile haben, weil sie Strukturen und eine organi- satorische Disziplinierung mit sich bringen. Unternehmeredition: Herr Fuchs, vielen Dank für das Gespräch! Das Interview führte Markus Hofelich. markus.hofelich@unternehmeredition.de Unternehmeredition: Ihre Unternehmensgeschichte ist geprägt von zahlreichen Übernahmen und Zukäufen, dar- unter Antwerp Space N.V. im Jahr 2010, Aerotech Peissen- berg GmbH & Co. KG und OHB Sweden AB 2011. Welche Strategie steht dahinter und wie wurden diese Übernahmen hauptsächlich finanziert? Fuchs: Wir sind bisher in der glücklichen Lage gewesen, die getätigten Übernahmen auch ohne die Aufnahme von Fremdkapital finanzieren zu können. Unsere Aktivitäten im M&A-Bereich sind keiner übergeordneten Strategie geschuldet, sondern vielmehr das Resultat von zeitpunkt- bezogenen Einzelfallabwägungen. Grundsätzlich kann man jedoch sehen, dass wir unsere Akquisitionen mit Blick auf den europäischen Raumfahrtmarkt ausgewählt haben. Heute sind wir in einigen wichtigen ESA-Nationen vertre- ten. Im Falle der Übernahme von Aerotech Peissenberg stand der Aspekt der Diversifizierung im Mittelpunkt der Entscheidung. Der Markt, in dem sich dieses Tochterunter- nehmen bewegt, korreliert kaum mit der Raumfahrtbran- che, trotzdem ist der Luftfahrtbereich uns naturgemäß nicht ganz fremd. Außerdem bot sich hier die interessante Möglichkeit, einen Hersteller von sensiblen Bauteilen für Flugzeug-Triebwerke zu übernehmen. Die Herstellung derartiger Bauteile bringt den Vorteil, dass die Produkte wenig preiselastisch sind, was einen stabilen Umsatz – bei gegebener Auftragslage – sicherstellt. Für ein Unter- nehmen wie die OHB AG, die überwiegend im Projektge- schäft tätig ist, ergibt sich in diesem neuen Teilbereich eine höhere Planungssicherheit als in anderen Bereichen, die hauptsächlich auf das Projektgeschäft fokussiert sind, welches naturgemäß einer höheren Volatilität unterliegt. Unternehmeredition: 2012 konnten Sie den Umsatz um 11% auf 616 Mio. EUR steigern, der Jahresüberschuss kletterte um 10% auf 15 Mio. EUR. Was waren die Haupt- gründe für dieses Wachstum? Fuchs: Der Hauptgrund für das Wachstum des abgelaufe- nen Geschäftsjahres liegt in den gestiegenen Umsätzen der hochgelaufenen Großprojekte im Bereich Space Systems, also den Programmen Galileo, SmallGEO und MTG. Aber auch im Bereich Aerospace & Industrial Products gab es u.a. mit sieben Ariane 5-Starts einen Umsatzanstieg. Die verbesserten Ergebnisse der Aerotech Peissenberg trugen ihr Übriges dazu bei. UnternehmerimGespräch (c) Tai-Pan Euro 9,00 10,00 12,00 14,00 16,00 LOG 04.01.2010 05.04.2013833 Kurse 2010 2011 2012 2013 Kurs:16,02 Stück 0 75.000 7.158Umsatz: OHB AG Zu den Erfolgsfaktoren des Unternehmens zählen die Akquisitionen der letzten zehn Jahre. So hat sich OHB etwa 2005 mit dem Erwerb der MT Aerospace wertvolle Anteile am Ariane 5-Programm gesichert. Foto:ESA/CNES/Arianespace

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