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Unternehmeredition 2/2013

Erschließung von Finanzierungspotenzialen durch Beschaffungsoptimierung

Unternehmeredition „Mittelstandsfinanzierung 2013“80 www.unternehmeredition.de Finanzierung durch strategischen Einkauf Erschließung von Finanzierungspotenzialen durch Beschaffungsoptimierung Von Dr. Peter K. Wessmann, Partner, Inverto AG Strategie&Management Wenn Unternehmen an Modelle zur Beschaffung von Fi- nanzmitteln denken, dann werden darunter vornehmlich Maßnahmen der Außen- und Innenfinanzierung verstan- den. Beschafft man sich bei der Außenfinanzierung Geld- mittel von Dritten wie Eigentümern oder Gläubigern, so zielen Maßnahmen der Innenfinanzierung auf die Generie- rung von Mitteln aus dem Unternehmen wie Gewinnthesau- rierung oder Vermögensumschichtung. In diesem traditio- nellen Denkmuster finden Effekte aus der Optimierung von externen Beschaffungskosten nur selten expliziten Ein- gang. Dies ist umso erstaunlicher, wenn man sich die Wir- kung von einkaufsoptimierenden Maßnahmen auf die Un- ternehmensfinanzierung vergegenwärtigt. Volatile Welt: Wachsende externe Beschaffungsvolumina In einer sich immer schneller wandelnden Welt sind dieje- nigen Unternehmen marktführend, die es verstanden ha- ben, sich immer stärker auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren, und in diesem Sinne nicht-strategische Aufgaben an ein Lieferantennetzwerk übertragen. Gerade mittelständische Unternehmen, die das innovative Rück- grat vieler Volkswirtschaften bilden, verhalten sich mit der Auslagerung von Wertschöpfungsstufen auf Lieferan- ten tendenziell eher zurückhaltend. Ursächlich hierfür sind oftmals Befürchtungen, dass Betriebsgeheimnisse in falsche Hände geraten oder die hohen Qualitätsstandards nicht gehalten werden können, oder einfach die Vermei- dung von Abhängigkeiten. In einer Welt jedoch mit immer größer werdender Volatilität und zunehmend kürzeren Produktlebenszyklen wird die Arbeitsteiligkeit stetig wachsen und zu immer größeren Beschaffungsvolumina führen. Diejenigen Unternehmen, die bereits in Lieferan- tennetzwerken stark arbeitsteilig tätig sind, können sich aus dem Beschaffungsvolumen eine weitere Finanzie- rungsquelle erschließen. Dabei gilt, je höher das externe Beschaffungsvolumen, desto größer der Finanzierungs- effekt aus einer Beschaffungsoptimierung. Finanzierungseffekt: Einkaufsoptimierung Der Finanzierungseffekt ergibt sich aus der Optimierung des externen Beschaffungsvolumens. Der Finanzierungs- effekt resultiert aus Ausgabenvermeidung bzw. -reduzie- rung. Er wirkt sich damit unmittelbar auf den Gewinn des Unternehmens aus, sofern Gewinnthesaurierung – also die Einbehaltung von Gewinnen im Unternehmen – betrie- ben wird. Diese Mittel stehen dem Unternehmen dann zur weiteren Verwendung im Rahmen der Innen- bzw. Selbst- finanzierung zur Verfügung. Ohne die Anwendung von beschaffungsoptimierenden Maßnahmen würde mehr Liquidität aufgebracht werden müssen, um beispielswei- se Lieferantenrechnungen zu bezahlen. Wie groß dieser einkaufsseitige Hebel im Vergleich zur Gewinnausweitung über Umsatzsteigerung sein kann, wird aus Abbildung 2 ersichtlich. Der Vergleich von Umsatzsteigerung einer- seits und Reduzierung der Beschaffungskosten anderer- seits auf den liquiditätswirksamen Gewinn ist augen- scheinlich. In unserem Beispiel entspricht bereits eine Zur Person: Dr. Peter K. Wessmann Dr. Peter K. Wessmann ist Experte für die Restrukturie- rung von Beschaffungsorganisationen und strategische Einkaufsoptimierung und berät vor allem Unternehmen der Investitionsgüterindustrie, Energieversorgung und des Finanzsektors bei allen einkaufsbezogenen Themen entlang der Supply Chain. www.inverto.com Dr. Peter K. Wessmann

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