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Unternehmeredition 2/2013

Familienunternehmen an der Börse

Unternehmeredition „Mittelstandsfinanzierung 2013“62 www.unternehmeredition.de Ein Königsweg Familienunternehmen an der Börse Von Andreas Schmidt, Vorstand, Bayerische Börse AG AGs. Noch gravierender aber ist der Unterschied bei der Rendite zu den „echten“ Familienunternehmen. So rech- nete das Handelsblatt 2012 vor, dass die 50 größten nicht- börsennotierten Unternehmen in Europa im Geschäftsjahr 2011 ihren Umsatz um fast 15% steigern konnten – aber die Gewinne um 2,7% sanken. Das ergab eine durchschnitt- liche Nettoumsatzrendite von mageren 2,6% – bei den größten börsennotierten Unternehmen lag diese bei 7%. Auch beim Renditevergleich der Jahre zwischen 2007 und 2011 – also einschließlich der Finanzkrise – lagen die bör- sennotierten Gesellschaften immer vor den Familienunter- nehmen. Nun mag man argumentieren, dass Familienun- ternehmen nach anderen Werten als reinem Gewinn stre- ben. Aber immerhin müssen auch sie ihre Investitionen in Innovation, Expansion und Personal aus dem erwirtschaf- teten Unternehmenserfolg leisten. Langfristige Wertorientierung in Kombination mit dem Kapitalmarkt Börsennotierte Familienunternehmen vereinen langfris- tige Wertorientierung mit der vom Kapitalmarkt – und der Gesellschaft – geforderten Transparenz. Aufgrund ihrer Ankerinvestoren aus der Familie sind sie gewapp- Familienunternehmen und Börse – auf den ersten Blick passt das nicht zusammen. Erstere stehen für Werte wie Nachhaltigkeit, Langfristigkeit, Unabhängigkeit, persön- liche Haftung und eine auf patriarchalischem Selbst- verständnis aufbauende Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern. Im Gegensatz dazu werden börsennotierte Aktiengesellschaften gerne mit Quartalsdenken, kurz- fristiger Gewinnmaximierung und ausufernden Manager- gehältern assoziiert. Wie so oft liegt die Wahrheit in der Mitte. So hängen Gedeih und Verderb von Familienunter- nehmen oftmals von einer Person ab. Oder es gibt Disso- nanzen innerhalb einer Familie. Außerdem fehlt manch- mal ein Blick von außen, wie dies Aufsichtsrat und/oder Hauptversammlungen gewährleisten. Nicht zuletzt fällt gerade die Suche nach qualifiziertem Führungsnachwuchs wegen fehlender Visibilität und Aufstiegsmöglichkeiten schwer. Höhere Rendite von börsennotierten Gesellschaften Was aber, wenn die Vorteile beider Unternehmensformen – oder besser: -kulturen – zusammengefasst und die Nach- teile weitestgehend vermieden werden könnten? Tatsäch- lich hat eine ganze Reihe höchst erfolgreicher Aktienge- sellschaften diesen „Königsweg“ eingeschlagen. Denn bei ihnen fungiert eine Familie als „Ankeraktionär“. Sie behaup- ten sich bei der Börsenperformance überwiegend besser als Vergleichsindizes beziehungsweise als „reine“ Börsen- Börse Andreas Schmidt Zur Person: Andreas Schmidt Andreas Schmidt ist seit dem Jahr 2000 Vorstand der Bayerische Börse AG. Die auf das Jahr 1830 zurück- gehende Bayerische Börse AG verbindet eine über 180-jährige Erfahrung im Wertpapiergeschäft mit Inno- vationen und Dienstleistungen rund um die Kapitalan- lage. Mit m:access verfügt die Börse München über ein eigenes Segment für mittelständische Unternehmen, die sich über die Börse mit Eigenkapital und/oder Fremdkapital versorgen können. www.boerse-muenchen.de

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