Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Unternehmeredition 2/2013

Interview mit Dr. Thomas Stauder, Geschäftsführer, Privatbrauerei Jacob Stauder GmbH & Co. KG

Unternehmeredition „Mittelstandsfinanzierung 2013“38 www.unternehmeredition.de „Wichtig ist vor allem, die Marke nach vorne zu bringen“ Interview mit Dr. Thomas Stauder, Geschäftsführer, Privatbrauerei Jacob Stauder GmbH & Co. KG Sortiment weiter zu stär- ken. Unsere Vision ist es, die Marke aufzubauen, da- mit wir im Ruhrgebiet der Marktführer beim Fla- schenbier werden. Der Auf- bau der Marke kostet na- türlich Geld. Das war die Motivation, uns nach neu- en Finanzierungsquellen umzuschauen. Über eine Beratungsfirma sind wir auf das Thema Mittel- standsanleihen aufmerk- sam geworden. Zunächst dachten wir, dass das Thema Kapitalmarkt für uns als mittelständisches Famili- enunternehmen zu groß ist. Dann haben wir allerdings über Gespräche mit anderen familiendominierten Unter- nehmen, die selbst Mittelstandsanleihen begaben, be- merkt, dass dem nicht so ist. Investoren wollen Firmen un- serer Art kennenlernen, die ein nachvollziehbares Ge- schäftsmodell haben, und Unternehmer, die persönlich für ihr Geschäft eintreten. Unternehmeredition: 10 Mio. EUR betrug die Emissions- höhe. Das ist die kleinstmögliche Größe für die Begebung einer Anleihe … Stauder: Für uns hat sie gepasst. Wir haben einen schlüs- sigen Plan, was wir mit dem Geld machen wollen und wie wir es in fünf Jahren wieder zurückbezahlen. Unternehmeredition: Für Sie war das Neuland und wohl auch eine Menge Arbeit. Stauder: In der Tat. Wir haben uns knapp drei Monate in- tensiv damit auseinandergesetzt. Auch mein Vetter und ich als geschäftsführende Gesellschafter brachten uns stark ein. Es ist ganz entscheidend, dass man sich in die- sem Prozess persönlich einbringt, etwa beim Rating, bei der Aufstellung des Börsenprospekts oder in Gesprächen mit potenziellen Investoren. Unternehmeredition: Wie groß war denn die Nachfrage auf das Angebot? Bereits seit sechs Generationen baut die Stauder GmbH & Co.KG auf das Wissen der Familie. Im Herbst des vergange- nen Jahres begab die Traditionsbrauerei aus Essen das erste Mal eine Anleihe. Vor allem für den Aufbau der Marke und das Wachstum, aber auch für die Ablösung von Kredi- ten soll der Emissionserlös verwendet werden. Mit Selbst- ironie und pfiffigen Werbeslogans will Geschäftsführer Dr. Thomas Stauder den Großen der Branche Paroli bieten. Unternehmeredition: Herr Dr. Stauder, Sie haben einen provokanten Slogan: Mit einer Kiste Stauder tun wir nichts für den Regenwald, dafür jede Menge für den Sport im Ruhrgebiet. Damit machen Sie sie sich nicht nur Freunde, oder? Stauder: Damit schaffen wir uns allerdings ein klares Pro- fil. Uns geht es darum, dass wir unsere Rolle im Markt so bestimmen, dass wir auf der einen Seite attraktiv für den Verbraucher sind und uns auf der anderen Seite von den großen Brauereien absetzen. Der Slogan ist die selbstiro- nische Formulierung, wofür wir und wofür die Konkurren- ten stehen. Unternehmeredition: Dann hat für Sie die Regionalisie- rung oberste Priorität? Stauder: Priorität hat unser Profil. Es geht dabei um die hochwertige Marke, darum, ein Familienunternehmen zum Anfassen darzustellen, und um die Verwurzelung in der Region. Beim Flaschenbier sind wir eher lokal aufge- stellt. Beim Fassbier sind wir durchaus auch überregional und bundesweit in gutenLokalenundRestaurantsvertreten. Unternehmeredition: Im Herbst 2012 haben Sie eine An- leihe begeben. Was waren die Gründe? Stauder: Unser strategischer Hintergrund war es, in die Marke zu investieren. Wir suchten nach Mitteln, um unser UnternehmerimGespräch Kurzprofil: Privatbrauerei Jacob Stauder GmbH & Co. KG Gründungsjahr: 1867 Branche: Brauerei Unternehmenssitz: Essen Mitarbeiterzahl: 101 Umsatz 2012: 20,8 Mio. EUR Dr. Thomas Stauder

Pages