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Unternehmeredition 2/2013

Unternehmeredition „Mittelstandsfinanzierung 2013“ 89www.unternehmeredition.de Fallstudien nun deutlich ausgeweitet werden. Ein Anfang ist bereits mit dem Erwerb der Firma PTC in Oberhausen gemacht worden, die Industriepressen modernisiert und so das Dienstleistungsspektrum der Gruppe erweitert. Weitere Firmen sind im Visier. Damit sollen auch regionale Lücken, so in Nordrhein-Westfalen und Bayern, geschlossen wer- den. Die durch Odewald eingesetzten Finanzmittel, rund 30 Mio. EUR, haben die Basis weiter verstärkt. Ausblick: Mit Umsatzwachstum und Ertragssteigerungen zum Exit 2013 soll der Umsatz zunächst auf 140 Mio. EUR steigen. Nach Muellers Auffassung wird die Zeit des Exits gekom- men sein, wenn Scholpp rund 200 Mio. EUR erreicht und der Gewinn sich gleichzeitig im zweistelligen Prozent- bereich etabliert. Die von Lipp als überdurchschnittlich bezeichnete EBITDA-Marge soll in diesem Jahr – wie schon 2011 und 2012 – wieder eine zweistellige Größenordnung erreichen. Für den Exit von Odewald sieht Mueller vor al- lem zwei Möglichkeiten: entweder erneut die Beteiligung eines Finanzinvestors oder die Veräußerung an einen „Strategen“, zum Beispiel ein großes Bauunternehmen oder einen anderen Industriekonzern. Lorenz Goslich redaktion@unternehmeredition.de „Eine AG erlaubt in der Aussenwirkung eine deutliche Unterscheidung“ Interview mit Wolfgang E. Mueller, Vorstandsvorsitzender, Scholpp AG Unternehmeredition: Viele Unternehmer fürchten bei der Beteiligung eines Private-Equity-Unternehmens, dass sie nicht mehr das Sagen haben. Sie nicht? Mueller: Diese Frage stellt sich immer. Wer sich mit 49% an einem Unternehmen beteiligt, muss auch Mög- lichkeiten haben, bei wesentlichen Entscheidungen mit- zureden. Aber wir haben das positiv gelöst. Odewald hat nicht nur Geld mitgebracht, sondern auch unter- nehmerischen Input. Ins operative Geschäft mischen sie sich nicht ein. Wenn ein Finanzinvestor das will, ist er aus meiner Sicht nicht der richtige Partner. Mit seinem breiten Erfahrungsschatz ist Odewald für uns ein wichtiger Sparringspartner geworden. Ich würde das genauso wieder machen. Unternehmeredition: Könnte die von Ihnen gewählte Rechtsform der AG auch auf Börsenpläne hindeuten? Mueller: Wenn es eines Tages wieder ein für Börsen- gänge geeignetes Umfeld geben sollte – warum nicht. Eine AG erlaubt aber auch in der Außenwirkung eine deutliche Unterscheidung von anderen Unternehmen und eine gute Rollenverteilung. Wir haben neben einem zweiköpfigen Vorstand einen Aufsichtsrat mit sechs ex- ternen Fachleuten, von Finanzexperten über einen Wirt- schaftsprüfer und Steuerberater bis zu Unternehmern. Unternehmeredition: Können Sie Unternehmern einen Rat geben, die mit der Beteiligung eines Private-Equity- Unternehmens liebäugeln? Mueller: Wenn man nur seine Anteile zum maximalen Preis veräußern will, wird man selten eine für das Un- ternehmen nachhaltige Lösung finden. Der persönliche Draht muss da sein, denn in einer fünf- oder sechsjährigen Ehe kann es nicht immer nur Son- nenschein geben. Man muss ein Vertrauens- verhältnis aufbauen. Da muss man auch mal mit- einander ein Glas Wein trinken. Und die Größe eines Finanzinvestors sollte zur Größe des Unternehmens passen. Es muss auch von vornherein klar sein, dass am Ende des Prozesses der Exit steht. Unternehmeredition: Warum wollen Sie die Maschinen nicht nur verlagern, sondern auch modernisieren? Mueller: Wenn eine ältere Presse in der Autoindustrie noch einen Ausbringungsgrad von 70% hat, kann man ihn mit mechanischen Methoden um 7 bis 8% erhöhen und mit der Elektronik um weitere 10%. Damit kommt man in eine Größenordnung, bei der man sich schon überlegen kann, ob eine neue Presse oder eine Moder- nisierung wirtschaftlicher ist. Wenn wir die Maschinen bei der Verlagerung und Montage gleich auf neuen Stand bringen, schlagen wir für unsere Kunden zwei Fliegen mit einer Klappe. Unternehmeredition: Herr Mueller, vielen Dank für das Gespräch. Das Interview führte Lorenz Goslich. redaktion@unternehmeredition.de Wolfgang E. Mueller

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