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Unternehmeredition 2/2013

Zahlenverständnis trifft Operational Excellence

Unternehmeredition „Mittelstandsfinanzierung 2013“78 www.unternehmeredition.de Transaktionsberatung im Wandel Zahlenverständnis trifft Operational Excellence Von Jürgen Zapf, Managing Director Transaction Advisory Group, A&M GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft M&A Das makroökonomische Umfeld sowie die Rahmenbedin- gungen auf den Kapitalmärkten haben sich im letzten Jahr- zehnt stark verändert. Die Finanz- und Wirtschaftskrise der Jahre 2008 ff. führte zu einem erheblichen Vertrauensver- lust der Kapitalmärkte und einer allgemeinen Kreditknapp- heit. Trotz der unerwartet schnellen Erholung der Realwirt- schaft bleiben Kapitalgeber aufgrund der Eurokrise und der anhaltenden Unsicherheiten auf den Kapitalmärkten deut- lich restriktiver und selektiver. Dies hat zur Folge, dass so- wohl die Anzahl M&A-Transaktionen als auch das Volumen emittierter Finanzierungen weit unter dem Vorkrisenniveau liegen. Zudem verändern diese Rahmenbedingungen zu- nehmend die Geschäftsmodelle von Finanzinvestoren/Pri- vate-Equity-Investoren („PE“) und damit auch die Anforde- rungen an Transaktionsberater. Zwar ist eine umfassende und allgemeine Charakterisie- rung des Transaktionsmarktes schwierig, dennoch sind einige grundsätzliche Eigenschaften zu erkennen. Transaktionen und Transaktionsberatung im Zeitalter des PE-Booms bis 2007 Während der Boomphase der PE-Aktivitäten in der Zeit von 2004 bis 2007 herrscht euphorische Stimmung am Markt. Transaktionen unter Beteiligung von Finanzinvestoren sind geprägt durch strukturierte, kompetitive Auktionsprozesse sowie liquide und teilweise risikofreudige Kreditmärkte. Die Fähigkeit, überdurch- schnittlich schnell im Transaktionsprozess zu agieren, ist neben einem aggressiven Kaufpreis Kernwettbewerbsfaktor für PE. Das Leveraged Buy- out (LBO)-Geschäftsmodell eines Großteils der PE – basierend auf der Nutzung von Arbitragemöglichkeiten an Kapitalmärkten – ist zu dieser Zeit Standard und führt oft zu hohen Kaufprei- sen mit der Konsequenz hoher Verschuldungsgrade in den gekauften Unternehmen. Auch die Transaktionsbera- tung boomt in dieser Zeit. Große Beraterteams verarbeiten und analysieren unter Hochdruck große Datenmengen. Die Financial Due Diligence-Berichte dienen hauptsäch- lich der Information finanzierender Banken. Sie sind ten- denziell sehr umfangreich, oft deskriptiv gehalten und ver- gangenheitsorientiert. Die wesentlichen Geschäftstreiber der historischen und erwarteten Entwicklung, insbeson- dere Planannahmen, werden lediglich allgemein analysiert und bewertet. Einschätzungen zu geplanten operativen Maßnahmen und Verbesserungspotenzialen sind im Rahmen der Financial Due Diligence von untergeordneter Bedeutung. Der Transaktionsmarkt im Umbruch – neue Anforderungen an Finanzinvestoren Mit Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise haben sich die Wettbewerbspositionen der PE ebenso wie die der strate- gischen Investoren verändert. Weiterhin haben sich die wertbildenden Faktoren auf dem Transaktionsmarkt ver- Jürgen Zapf Zur Person: Jürgen Zapf Jürgen Zapf ist Steuerberater und Wirtschaftsprüfer bei der A&M GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und verantwortet dort die Transaction Advisory Group (TAG). Alvarez & Marsal ist spezialisiert auf die Restruk- turierung von Unternehmen, Sanierungsberatung, In- terimsmanagement, Transaktionsberatung sowie auf die Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität. Die Trans- action Advisory Group (TAG) arbeitet in allen Berei- chen des Transaktionszyklus mit Private-Equity- und Hedgefonds sowie Übernahmeinteressenten zusam- men und übernimmt u.a. die Due Diligence, die Ent- wicklung von Übernahmestrategien, Exit-Readiness- Projekte sowie die Merger Integration. www.alvarezandmarsal.de Tab 1: Transaktionen 2006 und 2012 im Vergleich 2006 2012 Anzahl Transaktionen 1.379 917 Volumen (Mrd. USD) 158 73 Finanzinvestoren 27% 20% Quelle: M&A Review 2/2007 und 2/2013

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