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Unternehmeredition 2/2013

Anleihen und Genussscheine erweitern den Finanzierungsspielraum

Unternehmeredition „Mittelstandsfinanzierung 2013“8 www.unternehmeredition.de Alternativen für den gehobenen Mittelstand Anleihen und Genussscheine erweitern den Finanzierungsspielraum Von Prof. Erich Greipl, Präsident, IHK für München und Oberbayern mit einem Volumen von üblicherweise 20 Mio. EUR bis meist unter 100 Mio. EUR emittieren, stoßen auf wachsen- des Interesse. Im Jahr 2012 ist mit 33 Neuemissionen der Rekord des Vorjahres übertroffen worden. Insgesamt no- tierten Ende Februar in diesen Segmenten mehr als 70 An- leihen. Die Unternehmen schätzen es, dass sie für diese Finanzierung keine Sicherheiten bereitstellen müssen und mit dem Kapital bei Laufzeiten von üblicherweise fünf bis sechs Jahren fest planen können. Sie sind also nicht in ein enges Korsett relativ kurzfristiger Rückzah- lungen eingeschnürt. Dem stehen komplexe Prozesse und ein nicht unerheblicher Aufwand gegenüber. So gilt es schon im Vorfeld auszuloten, ob und wie man eine über- zeugende Investment-Agenda präsentieren kann. Es müs- sen geeignete Partner wie Banken, Wirtschaftsprüfer und spezialisierte Berater gefunden werden, die den Gang an den Kapitalmarkt begleiten. Extern wie intern schlagen darüber hinaus relativ hohe Kosten zu Buche. Das be- ginnt bei der Erstellung des Verkaufsprospekts, den die Aufsichtsbehörde BaFin genehmigen muss, und reicht über den Presse- und Werbeaufwand bis hin zu den Kos- ten für ein jährliches, externes Rating. Studien gehen al- In einem Umfeld, das von einer gelockerten EZB-Politik ge- prägt ist, kann sich die Wirtschaft heute in weiten Teilen günstig mit Krediten versorgen. Die Erfahrung lehrt jedoch, dass dies nur eine Momentaufnahme ist. Der Mittelstand hat bereits ein gutes Stück vorgesorgt und seine Eigenkapital- quote gegenüber dem Jahr 1992 von 17,4 auf mittlerweile über 30% gesteigert. Bankdarlehen bleiben zwar eine wich- tige Kapitalquelle. Vor allem wachstumsstarke Firmen sollten jedoch auch andere Finanzierungsalternativen im Auge behalten. Auf die richtige Mischung achten Es gibt viele gute Gründe, die Finanzierung auf eine breite Basis zu stellen. So wirft die Regulierungsrichtlinie Basel III ihre Schatten voraus, die je nach Unternehmensbonität und Branche sowie je nach Risikomanagement der Bank zu einer restriktiveren Kreditvergabe führen könnte. Der jüngs- ten DIHK-Konjunkturumfrage zufolge befürchten gerade Firmen mit guter Geschäftserwartung und solche, die hohe Auftragsvolumina finanzieren müssen, Schwierigkeiten bei der Kapitalbeschaffung. Der Mittelstand stellt sich darauf ein. Laut einer aktuellen Umfrage von TNS Infratest strebt nahezu jedes zweite Unternehmen nach mehr Unabhängig- keit von der Hausbank, und fast ebenso viele halten einen Finanzierungs-Mix für sinnvoll. Die meisten Firmen denken dabei an Beteiligungskapital, Factoring und Leasing. Für den gehobenen Mittelstand sind aber auch Anleihen und Genussscheine eine Überlegung wert, zumal sich derzeit interessierte Anleger dafür finden lassen. Mittelstandsanleihen im Aufwind Die von den deutschen Börsen geschaffenen Spezialseg- mente, an denen mittelständische Unternehmen Anleihen Klartext Prof. Erich Greipl Zur Person: Prof. Erich Greipl Prof. Erich Greipl ist Präsident der IHK für München und Oberbayern sowie des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages (BIHK). Unter dem Dach des BIHK vereinen die neun bayerischen IHKs über 900.000 Mitgliedsunternehmen. www.bihk.de, www.muenchen.ihk.de

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