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Unternehmeredition 2/2013

Internationaler Standortvergleich für Familienunternehmen

Unternehmeredition „Mittelstandsfinanzierung 2013“16 www.unternehmeredition.de Deutschland belegt vorderes Mittelfeld im Bereich Finanzierung Internationaler Standortvergleich für Familienunternehmen Von Stefan Heidbreder, Geschäftsführer, Stiftung Familienunternehmen Einführung Deutschland ist ein guter Platz für Unternehmer, die eine Finanzierung suchen, geht aus dem aktuellen Länderindex Familienunternehmen hervor. Im Vergleich mit 17 euro- päischen Staaten und den USA belegt Deutschland im Subindex „Finanzierung“ einen respektablen Platz 7. Schlechter fällt dagegen das Gesamtranking aus, das wei- tere wichtige Standortfaktoren für Familienunternehmen umfasst wie „Steuern“, „Arbeitskosten, Produktivität und Humankapital“ und „Regulierung“. Hier steht Deutschland auf Platz 11, hinter Ländern wie Österreich, Irland und die USA. Die Spitzenplätze belegen die Schweiz, Finnland und Dänemark. Das zeigt: Zur Selbstzufriedenheit gibt es keinerlei Anlass. Kompass für internationale Wachstumsstrategien Seit 2006 erstellt das Zentrum für Europäische Wirtschafts- forschung in Mannheim (ZEW) im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen diesen internationalen Standort- vergleich. Er dient den Unternehmern als Kompass bei ihren internationalen Wachstumsstrategien und ist gleichzeitig eine Messlatte für die Politik: Welche Stand- orte in Europa und den USA bieten besonders gute Voraussetzungen, wo lohnt es sich, neue Arbeitsplätze aufzubauen? Und: Welche Länder leisten mehr für gute Rahmenbedingungen der Familienunternehmen? Familienunternehmen finanzieren sich anders Bei der Finanzierung unterscheiden sich Familienunter- nehmen aufgrund ihrer Eignerstruktur stark von Groß- konzernen in anonymem Streubesitz. Um ihre Unabhän- gigkeit und Eigenständigkeit nicht zu gefährden, nutzen Familienunternehmen wenig den Kapitalmarkt über die Ausgabe von Firmenanteilen. Deshalb spielt die Finan- zierung durch klassische Bankkredite nach wie vor eine herausragende Rolle. Um die Risikoaufschläge zu begrenzen, werden nicht selten materielle Sicherheiten aus dem Privatvermögen der Gesellschafter gestellt. Kreditversorgung, Bankenstabilität und Staatsschulden Bei Investitionsentscheidungen im Ausland spielen für Familienunternehmen Themen wie die Kreditversorgung, klare rechtliche Rahmenbedingungen sowie ein verlässli- ches und stabiles Bankensystem im jeweiligen Land eine große Rolle. Deswegen untersucht der Länderindex im Bereich Finanzierung insgesamt fünf speziell für Fami- lienunternehmen relevante Felder: „Kreditinformation“, „Kreditmarkt“, „Gläubigerschutz“ „Verschuldung“ und „Sovereign Ratings“. Erfolgsfaktoren für Deutschland: Gutes Rating und gute Versorgung mit Kreditinformationen Die Bewertung der Finanzierungs-Einzelindizes zeigt: Deutschland punktet mit sehr günstigen Bewertungen durch die Ratingagenturen sowie herausragenden Vor- aussetzungen im Hinblick auf die Kreditinformation. Auch die Verschuldungssituation ist in Deutschland – trotz des gestiegenen Schuldenstandes – noch vergleichsweise gut einzustufen. Schwächer fällt die Dimension „Kreditmarkt“ aus, eine Tendenz, die sich bereits im Länderindex aus dem Jahr 2008 abzeichnete und deshalb besonders ernst zu nehmen ist. Zur Person: Stefan Heidbreder Stefan Heidbreder ist Geschäftsführer der Stiftung Fa- milienunternehmen. Zu den Zielen der Stiftung zählen die Förderung des Austausches von Familienunterneh- mern, die Unterstützung von Forschungsaktivitäten und -institutionen sowie die Verbesserung der Wahrneh- mung und Akzeptanz der Familienunternehmen in Po- litik und Öffentlichkeit. www.familienunternehmen.de Stefan Heidbreder

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