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UE Internationalisierung 6-2013

Globaler Erfolg mit Frauenpower: Die Mühldorfer GmbH & Co. KG

| Unternehmeredition Internationalisierung 201376 Fallstudie Von Niederbayern in die weite Welt Probleme mit der Internationalisierung hatten die beiden Chefinnen des niederbayerischen Bettwaren-Herstellers Mühldorfer nie: Sie haben es einfach gemacht, Schritt für Schritt, entschlossen und auf sehr persönliche Weise. VON LORENZ GOSLICH „Nichts ist schwierig auf der Welt“ Ein Land nach dem anderen kam dazu, und immer gingen die beiden Unterneh- merinnen dabei auf sehr persönliche Weise vor. Heute liefern sie an all die bekannten Unternehmen der Hotelbran- che in 60 Ländern, darunter Russland, etliche GUS-Staaten, Kuwait, Irak, Afri- ka, China, Taiwan, sogar die Mongolei. Internationalisierung – eine schwieri- ge Sache? „Nichts ist schwierig auf der Welt“, sagt Elisabeth Hintermann lako- nisch. Wie das mit der Sprache aussieht? „Alle können Englisch.“ Aber auch an Delegationsreisen des bayerischen Wirt- schaftsministeriums nehmen die Unter- nehmerinnen immer wieder mal gern teil. Globale Kontakte mit politischer Hilfe Die Organisation „Bayern International“ GmbH in München veranstaltet jährlich 15 bis 20 solche Reisen, die in aller Her- ren Länder führen. Durchschnittlich sind 25 führende Vertreter mittelständischer Unternehmen dabei. „Alles ist durchor- ganisiert“, sagt Rosi Saubert, Referentin für Delegationsreisen bei Bayern Inter- national, „und man kommt mit den richti- gen Leuten an einen Tisch.“ Nicht zuletzt mit der bayerischen Wirtschaftsminis- terin Ilse Aigner oder ihrem Staatssekre- tär Franz Josef Pschierer, die abwech- selnd mitfahren. Was das bewirken kann, bestätigen regelmäßig Umfragen unter den Teilnehmern nach den Reisen. Auch auf Auslandsmessen werden Geschäfts- grundlagen geschaffen. „Das macht Bay- ern International schon sehr gut“, sagt Elisabeth Hintermann. Solche Kontakte seien gerade dort wichtig, wo „Politik und Wirtschaft nah zusammen sind“. 2008 gewann Mühldorfer den Export- preis Bayern in der Kategorie Industrie. D ie Wende 1989 veränderte alles. Damals existierte das Familien- unternehmen Mühldorfer schon 69 Jahre lang in Haidmühle im Bayeri- schen Wald, direkt beim Grenzübergang nach Tschechien. Elisabeth Hintermann und Maximiliana Pangerl hatten den von KURZPROFIL Mühldorfer GmbH & Co. KG Gründungsjahr: 1920 Branche: Hotel-Bettwäsche Unternehmenssitz: Haidmühle Umsatz 2013: k.A. Mitarbeiterzahl: 50 www.muehldorfer.com Zwei Frauen an der Mühldorfer Spitze: Maximiliana Pangerl (links) und Elisabeth Hintermann ihrer Ururgroßtante 1920 gegründeten Hersteller von Bettwaren 1987 in wirt- schaftlich nicht allzu rosiger Lage über- nommen. Aber der Fall des Eisernen Vorhangs, neben dem sie aufgewachsen waren, öffnete für sie auf einen Schlag die Welt. „Uns wurde bewusst, dass wir in den Export müssen“, erinnert sich Eli- sabeth Hintermann, „denn plötzlich wa- ren wir nicht mehr am Ende der Welt.“ Sie gingen pragmatisch vor, suchten Länder, die sie gut erreichen konnten, mit Men- schen, die ihre hochwertigen Betten für Hotels mögen und genug Geld für sie ha- ben würden. Amerika war ihnen zu groß, Tschechien zu schwierig, die Österrei- cher nicht kaufbereit genug. Die Arabi- schen Emirate schienen ihnen geeignet, und so schlugen sie den ersten Pflock auf ihrem internationalen Weg in Dubai ein.

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