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UE Internationalisierung 6-2013

Mittel und Wege bei der Finanzierungsstrategie

| Unternehmeredition Internationalisierung 201348 Finanzierung Alternative Finanzierung für globales Wachstum Der Mittelstand bildet das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Vor allem kleinere und mittelgroße Unternehmen stehen durch die zunehmende Globalisierung unter starkem Wettbewerbsdruck. Wie deutsche Firmen die Internationalisierung ihres Geschäfts finanzieren können. VON SASCHA HAGHANI UND RAINER BIZENBERGER Umsatzes im Ausland. In den kommen- den drei Jahren erwarten das sogar ca. 50% der Unternehmen. Dies stellt den Mittelstand vor eine große Herausfor- derung: die Finanzierung der Expansi- on ihres Geschäfts im Ausland. So zeigt eine neue Roland Berger-Studie „What role can banks play in the internatio- nalization process of European SME?“, dass 43% der deutschen Mittelständler Probleme haben, eine ausreichende Fi- nanzierung zu bekommen, die ihren Be- darf abdeckt. Unternehmen greifen immer noch auf klassische Instrumente wie Bank- darlehen zurück, doch seit der Finanz- krise in den Jahren 2008/09 streben sie vermehrt die Unabhängigkeit von bank- finanzierten Standardlösungen an. Sie suchen eine Diversifikation ihrer Finan- zierung – auf verschiedenen Wegen. Bankfinanzierung und alternative Instrumente Wenden sich Firmen an ihre Bank, erhalten sie über eine Handelsfinan- zierung das notwendige Kapital, um ihre Exportaktivitäten zu finanzieren. Kreditinstitute unterstützen außerdem Firmen bei der Erstellung und Bearbei- tung von Import-/Export-Dokumenten; Bürgschaften und Akkreditive wer- den oft zur Verfügung gestellt. Rund 50% der international tätigen, euro- päischen Mittelständler halten dieses Instrument nach wie vor für essenziell, um sich fremde Märkte zu erschließen. Wichtig für Unternehmen sind jedoch individuelle, länderspezifische Lösun- gen und keine Standardprodukte. Dabei müssen Firmen auf eine gute Risikoabsicherung achten – vor allem in Zusammenhang mit Wechselkurs- schwankungen und Zinsrisiken. So su- chen 75% der Unternehmen neben der Finanzierung mit langfristiger Zinsbin- dung auch Hedging-Instrumente wie Swaps, um auf Währungsschwankun- gen auf den Beschaffungs- und Absatz- märkten besser reagieren zu können. Auch das professionelle Cash-Ma- nagement, das früher nur größeren Unternehmen vorbehalten war, findet bei mittelständischen Unternehmen im- mer mehr Zuspruch. So können Firmen durch länderspezifisches Cash-Ma- nagement flexibler im internationalen Währungs- und Finanzsystem agieren. Dabei nutzen etablierte Mittelständler vor allem e-Banking und Cash-Pooling. Ebenso beanspruchen sie Unterstüt- zung im internationalen Zahlungsver- kehr – insbesondere für die Eröffnung und Führung von Konten sowie für Zahlungen im Ausland. Denn hier müs- sen unterschiedliche Zahlungsziele im D er Export ist mittlerweile ein we- sentliches Erfolgskriterium für deutsche Unternehmen aus allen Industriebereichen: Schon heute rea- lisieren ca. 30% der deutschen mittel- ständischen Betriebe ein Fünftel ihres ZUR PERSON Sascha Haghani ist Deputy-CEO Deutschland von Roland Berger Stra- tegy Consultants. Er verantwortet das globale Competence Center „Restruc- turing & Corporate Finance“, das auf die Beratung von mittelständischen Unternehmen spezialisiert ist. Rainer Bizenberger ist Partner im gleichen Competence Center. Sie sind Experten für nationale und internationa- le M&A-Transaktionen, IPOs, Unterneh- mensfinanzierungen sowie Wert- und Portfolio-Management. www.rolandberger.com

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