Euro-Kurs am Taumeln

Nach der Ankündigung von Anleihekäufen durch die EZB war der Euro wochenlang im Sinkflug. Auch nach einer kurzen Erholungsphase sieht es nicht besser aus. Vier Experten erläutern, wie es mit der Gemeinschaftswährung weitergeht.

Euro taumelt Parität entgegen

Sonja Marten, Leiterin Devisenresearch, DZ Bank AG

Sonja Marten/DZ Bank AG (© Privat)
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Stand der Euro noch im Sommer 2014 auf soliden Füßen, hat die Gemeinschaftswährung seither fast 25 Prozent verloren. Haupttreiber dieser Entwicklung war (und ist) die gegensätzliche Entwicklung der Geldpolitik in den USA und der Eurozone. Während die amerikanische Fed sich auf eine erste Zinserhöhung vorbereitet, hat die EZB ein extrem aggressives Expansionsprogramm (QE) auf den Weg gebracht. Mit geplanten Anleiheankäufen in Höhe von 60 Mrd. EUR pro Monat wird das Programm massive Auswirkungen auf die Renditen und die Währung haben. Aber auch die Entwicklungen in Griechenland fallen zulasten der Gemeinschaftswährung, besteht doch wenig Hoffnung auf eine baldige und nachhaltige Einigung. Erschwerend hinzu kommt die Tatsache, dass den erfreulichen Entwicklungen in den USA eine verhaltener ausfallende Dynamik in der Eurozone gegenübersteht. Auf Sicht der kommenden Monate dürfte sich an diesen Trends kaum etwas ändern. Die EUR-USD-Parität werden wir wohl schon innerhalb der kommenden sechs Monate sehen. Auf Jahressicht ist dann sogar mit Kursen um 0,97 USD zu rechen.

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