Der Multiple Monitor- In vier Schritten zum Unternehmenswert

Das neue entworfene Verfahren zur Unternehmensbewertung – der Multiple Monitor  (www.unternehmeredition.de/multiple-monitor/) – wird im Folgenden an zwei praxisnahen Beispielen veranschaulicht. Hierfür bewerten wir zwei Unternehmen entlang der vier Schritte des Multiple Monitors, A Basismultiple, B Umsatzvolumen, C Wachstum, D Relative Stärke. Als Grundvoraussetzung für die Anwendung der Multiple-Bewertung muss das Unternehmen ein positives  Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) aufweisen.

Icon IT_neuBeispiel 1: IT-Distributor mit hoher Lieferantenabhängigkeit

Ein Unternehmen, das sich auf den B2B-Handel von spezialisierter IT-Hardware konzentriert. Es erzielte in den vergangenen Jahren ein konstantes jährliches Umsatzwachstum von zehn Prozent. Der Umsatz liegt aktuell bei 30 Mio. Euro, für 2015 konnte es ein EBIT von 1,8 Mio. Euro verzeichnen. Ein Risiko liegt darin, dass sich das Unternehmen durch die enge Spezialisierung in den vergangenen Jahren stark von einem einzelnen Lieferanten abhängig machte (75 Prozent des Einkaufsvolumens). Der Unternehmer hat seine Mittelfristplanung auf Kundenbasis erstellt und will durch neue Produktsegmente (neue Lieferanten) und umfangreiche Vertriebsaktivitäten den Umsatz in den nächsten Jahren noch einmal steigern, um jährlich zehn bis 15 Prozent.

Icon AutomotiveBeispiel 2: Profitabler Industriedienstleister im Automotive-Bereich

Ein Industriedienstleister (Automotive) ist in einem renditestarken Nischensegment etabliert. Das Unternehmen arbeitet sowohl für OEMs der Autoindustrie als auch mit First-Tier-Zulieferern. Auch wenn größere Projekte bei einem Umsatz des Unternehmens von elf Mio. Euro stärker ins Gewicht fallen, kann eine Kundenabhängigkeit aufgrund der Kundenvielfalt  vernachlässigt werden.  Das Unternehmen ist neben dem deutschen Automobilmarkt auch in Asien vertreten. Das Produktangebot des Unternehmens überzeugt durch qualitativ hochwertige Arbeit und stark ausgeprägte Problemlösungskompetenz. OEMs und Zulieferer suchen das Unternehmen für Spezialthemen auf, die großen Full-Service-Providern nicht das nötige Umsatzvolumen bieten oder nach maßgeschneiderten Lösungsansätzen verlangen.

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