Familienunternehmen öffnen sich weiter für Management Buy-outs

Private Equity wird zunehmend ein Teil der Nachfolgestrategie vieler Familienunternehmen. In 2018 nahmen erneut die Zahl der Übernahmen durch Finanzinvestoren als auch das Transaktionsvolumen zu.

Die Private Equity-Branche profitiert offenbar von der Nachfolgewelle im deutschen Mittelstand. So stellten im vergangenen Jahr 19 der insgesamt 47 Management Buy-outs (MBOs) und damit rund 40 Prozent eine Lösung für die Unternehmensnachfolge dar. Die Zahlen beruhen auf Recherchen der Deutschen Beteiligungs AG in Zusammenarbeit mit dem Finance Magazin. Bei einem Management Buy-out kauft das bestehende Management das Unternehmen, in vielen Fällen maßgeblich unterstützt durch Kapital von Private Equity-Investoren. In den betrachteten 19 MBOs haben die Investoren die Unternehmen jeweils mehrheitlich übernommen.

Der Anteil an Familienunternehmern oder Gründern unter den MBOs im mittleren Segment zwischen 50 und 250 Mio. Euro steigt seit Jahren kontinuierlich. Waren es vor einigen Jahren noch rund zehn Prozent, erreichte der Wert im vergangenen Jahr mit 40 Prozent ein neues Rekordniveau.  Für Torsten Grede, Vorstandssprecher der DBAG, ist dies ein Beleg für die neue Offenheit der Familienunternehmer gegenüber Finanzinvestoren.

Auch die Zahl der MBOs hat sich signifikant erhöht. 47 MBOs bedeuten eine Steigerung von 12 im Vergleich zum Jahr 2017 und gleichzeitig einen Höchstwert seit 2002. Das gleiche gilt auch für die Transaktionssumme: Insgesamt betrug das Finanzierungsvolumen durch alle Private Equity-Gesellschaften 4,8 Mrd. Euro. Zum Vergleich: Im Jahr 2017 lag das Volumen bei 4,4 Mrd. Euro. Der durchschnittliche Unternehmenswert war dagegen rückläufig und betrug 103 Mio. Euro im Vergleich zu 126 Mio. Euro in 2017.

Von den 19 MBOs, in denen Finanzinvestoren die Anteile von Familiengesellschaftern kauften, waren es in 13 Fällen die Unternehmensgründer, die verkauften. Die DBAG war dabei an drei Transaktionen in 2018 beteiligt.

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