
Unnötige Kapitalbindung, zu hohe Kosten und eine teilweise zu ausgeprägte Wertschöpfungstiefe führten die Funkwerk Security Communications GmbH in die Krise. Ein Interim-Manager stabilisierte die wirtschaftliche Situation am Standort Salzgitter.
Schwaches Forderungsmanagement, zu hohe Lagerbestände, unwirtschaftliche Montage von Fremdprodukten, unzureichende Fokussierung auf Kernkompetenzen – bei der Funkwerk Security Communications GmbH (FSC) gab es Anfang 2013 erheblichen Handlungsbedarf. Ein Interim-Manager war der „Feuerwehrmann“, der die alte Geschäftsführung im Mai 2013 ablöste, das Unternehmen strategisch neu ausrichtete und nun eine Fokussierung auf Personen-Notsignalanlagen anstrebt. „Alle Strukturen und Prozesse wurden von Anfang an auf die Kernkompetenzen Entwicklung, Vertrieb, Projektmanagement und Reparaturservice ausgerichtet und angepasst“, erklärt Interim-Manager Thomas Bander.
Die FSC ist eine Tochtergesellschaft der zur Hörmann-Gruppe gehörenden und börsennotierten Funkwerk AG. Sie war hervorgegangen aus Teilen der ANT-Nachrichtentechnik, Bosch Telecom und Tenovis Mobile Security Communications.
Wertschöpfungstiefe verringert
„Nach einer kurzen, aber fundierten Analyse war klar, dass die Bestückung mit SMD-Bauteilen und die reine Montage von Telefonsystemen für Drittkunden nicht mehr wirtschaftlich sind“, erzählt Bander vom Beginn seines Interim-Managements bei FSC. Zudem wurde für die eigene Produktpalette die Wertschöpfungstiefe verringert. Komplette Baugruppen werden nun – anders als vorher – zugekauft. „Der resultierende Personalabbau von etwa 30% der Belegschaft wurde intensiv mit Betriebsrat und Gewerkschaft diskutiert und verhandelt.“
Die besondere Herausforderung lag laut Bander auch darin, die Montagekapazitäten über mehrere Monate infolge von Last-Order-Bestellungen der Kunden auf Normalniveau zu halten und dann zu einem Stichtag um knapp 80% zu reduzieren. „Dies war nur möglich, indem wir bereits sehr früh die Gründung einer Beschäftigungsgesellschaft ins Gespräch brachten und dann auch als gemeinsame Lösung von Unternehmensleitung und Betriebsrat kommuniziert haben.“