Einkaufen wie die Großen

Viele Beteiligungsgesellschaften haben sich in den letzten Jahren zu regelrechten Experten für die Einkaufsoptimierung entwickelt. Projekte setzen sie inzwischen derart erfolgreich um, dass manch Unternehmer sich ein Beispiel nehmen kann.

  1. Strategisch optimieren: Warengruppen-Strategien und Respezifizierungs-Vorhaben

Besonders hohe und gleichzeitig nachhaltige Erfolge stellen sich immer dann ein, wenn die Bedarfe als Ganzes auf einen funktionsübergreifenden Prüfstand gestellt werden. Das beginnt mit dem technischen Pflichten- und Lastenheft und geht über die Produktausführung bis zur einkäuferischen Strategie und Abwicklung (beispielsweise in Form der verwendeten Lieferantenmärkte) und endet mit den verwendeten Dispositionslogiken. Hierfür analysieren Einkäufer zunächst den Kundenmarkt und den Vertrieb – also weit vor dem Zeitpunkt, in dem der Einkauf typischerweise in die Wertschöpfungskette eingebunden wird. Als Ergebnis werden im Regelfall Optimierungen weit im zweistelligen Prozentbereich mit einer umfassenden technischen und kaufmännischen Umstellung erreicht. Voraussetzung ist jedoch, dass die Produkte über einen entsprechend langen Produktlebenszyklus und mittlere bis hohe Stückzahlen verfügen, um die höheren Aufwände im Projekt schnell zu amortisieren.

Derartige Projekte gehen weit über eine eigentliche Kostenoptimierung hinaus und treiben die Innovationsgeschwindigkeit und Wettbewerbsfähigkeit des gesamten Unternehmens. Viele Investoren wissen, dass häufig erst ein Impuls von außen – etwa ein Gesellschafterwechsel – die Energie freisetzt, um die notwendigen Freiräume zu öffnen.

Fazit

Es gibt gute Gründe warum es externe Investoren immer wieder schaffen den Wert ihrer Beteiligung innerhalb weniger Jahre massiv zu steigern. Viele dieser Gründe liegen in der sogenannten operativen Optimierung – insbesondere des Einkaufs. Neben der systematischen Vorgehensweise zeichnet die Investoren auch der Wille zur ständigen Verbesserung und das Schaffen der dafür benötigten Freiräume aus. Viele der Themen sind dem Mittelstand zwar bekannt – doch die Umsetzung macht den Unterschied. Dabei nutzen Investoren immer wieder gezielt externes Know-How in dem Wissen, dass sich dieses bereits nach kürzester Zeit amortisiert.


Zur Person

Thibault Pucken/Inverto (© Inverto)
(© Inverto)

Thibault Pucken ist Partner und Berater bei der INVERTO AG, einer auf Einkauf und Supply Chain Management spezialisierten Unternehmensberatung aus Köln. In dieser Rolle unterstützt er seit vielen Jahren große und mittlere Private Equity-Gesellschaften bei der Beschaffungsoptimierung ihrer Beteiligungen. www.inverto.com

Autorenprofil

Thibault Pucken ist Partner und Berater bei der INVERTO AG, einer auf Einkauf und Supply Chain Management spezialisierten Unternehmensberatung aus Köln. In dieser Rolle unterstützt er seit vielen Jahren große und mittlere Private Equity-Gesellschaften bei der Beschaffungsoptimierung ihrer Beteiligungen.

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