DBAG investiert weiter in IT-Firmen

DBAG investiert in akquinet
Foto: DBAG

Die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) investiert in das IT-Unternehmen akquinet AG (akquinet), einen deutschen Anbieter umfangreicher IT-Dienstleistungen. Die Transaktion wird in Form eines Management-Buy-out (MBO) vorgenommen. Die DBAG erklärte dazu gestern in einer Pressemeldung, dass der Vollzug des Kaufvertrags unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden steht und das zweite Quartal 2022 vorgesehen ist. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Im Zuge des MBOs würden sich die Vorstandsmitglieder von Akquinet sowie Geschäftsführer von Tochtergesellschaften substanziell an dem Unternehmen rückbeteiligen.

140 Mio. EUR Umsatz

Akquinet ist das zwölfte Investment des DBAG-Fund VII, der 2016 aufgelegt wurde. Mit diesem MBO sei der Fonds zu nahezu 100 Prozent investiert. Das aktuelle Investment ist laut DBAG die fünfte Beteiligung an einem IT-Service- und Software-Unternehmen. Damit setzt die börsennotierte Private-Equity-Gesellschaft ihre Strategie fort, mehr in die Bereiche IT, Breitband-Telekommunikation und Healthcare zu investieren. Das IT-Unternehmen wurde 2002 gegründet und erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 140 Mio. EUR. Der Schwerpunkt der Leistungen liegt auf der Einführung von ERP-Systemen (SAP und Microsoft) und der Individualentwicklung von Softwarelösungen. Die wichtigsten Kunden kommen aus den Bereichen Gesundheitswesen, Sozialwirtschaft sowie Maschinen- und Anlagenbau. akquinet beschäftigt 950 Mitarbeiter, überwiegend in Hamburg, aber auch an 20 weiteren Standorten in Deutschland und in Österreich.

Tom Alzin, DBAG
Tom Alzin, Foto: DBAG

DBAG-Vorstandsmitglied Tom Alzin prognostiziert ein weiteres Wachstum des Marktes für IT-Dienstleistungen: „Das führt zu einer starken und stabilen Nachfrage und die gute Kundenbindung auf Basis langfristiger Verträge trägt ebenfalls zur Attraktivität dieser Beteiligung bei.“ Zu dieser Markteinschätzung passt dann auch, dass die DBAG gestern zusätzlich die Übernahme eines neu gegründeten Datacenter-Betreibers verkündete. Erworben wird sowohl die akquinet Rechenzentrum „Leuchtturm“ GmbH & Co. KG, die in Hamburg bereits ein voll ausgelastetes Datacenter besitzt, als auch die akquinet cubit GmbH, die dort ein weiteres, hochleistungsfähiges modernes Rechenzentrum  errichten wird. Die beiden Zentren sollen unter dem Dach einer neu gegründeten Gesellschaft unter gemeinsamer Führung zusammengefasst werden und die Basis für einen neuen Datacenter-Betreiber bilden. Diese Akquisition finanziert die DBAG in Form einer sogenannten langfristigen Beteiligung aus ihrer eigenen Bilanz.

Der Kurs der DBAG-Aktie an der Frankfurter Börse (WKN: A1TNUT/ ISIN: DE000A1TNUT7) bewegte sich im Tagesverlauf nach der Veröffentlichung der Pressemeldung nur wenig und liegt bei einem Wert um 29,80 EUR. Die Marktkapitalisierung beträgt 566,99 Mio. EUR. Die DBAG initiiert geschlossene Private-Equity-Fonds und investiert – überwiegend an der Seite der DBAG-Fonds – in mittelständische Unternehmen. Ein Schwerpunkt ist seit vielen Jahren die Industrie. Ein zunehmender Anteil der Eigenkapitalbeteiligungen entfällt auf Unternehmen in den Wachstumssektoren Breitband-Telekommunikation, IT-Services/Software und Healthcare. Das vom Konzern verwaltete oder beratene Vermögen beträgt 2,3 Mrd. EUR.

Autorenprofil

Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.

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