Am Anfang steht der Export

Erst kommt der Export, dann folgen Direktinvestitionen in den ausländischen Zielmärkten – erfolgreiche deutsche Mittelständler erobern ausländische Märkte schrittweise. 

Kleinere Mittelständler werden aktiv

Insgesamt waren im vergangenen Jahr rund 735.000 kleine und mittlere Unternehmen im Ausland aktiv. Dies sind 23 Prozent aller Betriebe in dieser Größenklasse. Im Jahr 2013 lag der Anteil der Exporteure bei nur 20 Prozent. Im Ergebnis heißt das, dass mittlerweile mehr Mittelständler auf internationalen Märkten agieren. Allerdings hat es eine Verschiebung hin zu den kleineren Mittelständlern gegeben. Diese waren 2014 deutlich häufiger im Ausland aktiv als 2013, während sich die großen Mittelständler tendenziell zurückgezogen haben. Da die kleineren Exporteure jedoch weniger umsatzstark sind, ist der gesamte Auslandsumsatz im Mittelstand trotz der höheren Zahl Auslandsaktiver zurückgegangen.

In regionaler Hinsicht hat Europa zuletzt wieder an Bedeutung gewonnen. Dies ist einerseits auf die leichte wirtschaftliche Erholung in der Eurozone zurückzuführen, aber auch auf Absatzrückgänge mittelständischer Unternehmen in anderen Märkten. Hier schlugen vor allem die negativen Entwicklungen in China zu Buche.

Internationaliserung als Muss 

Für Mittelständler führt der Weg ins Ausland also über das Exportgeschäft. Erst wenn genügend Exporterfahrung gesammelt wurde, versprechen auch Direktinvestitionen im Ausland eine nachhaltige Wirkung. Im Ausland investierende Unternehmen erweisen sich meist als innovativer und wachstumsstärker. Die deutschen Mittelständler sollten sich einem Auslandsengagement deshalb nicht verschließen, anderenfalls laufen sie Gefahr, die Chancen der Globalisierung ungenutzt verstreichen zu lassen.


Zur Person

Dr. Jörg Zeuner (© KfW Bildarchiv/Gaby Gerster)
(© KfW Bildarchiv/Gaby Gerster)

Dr. Jörg Zeuner ist Chefvolkswirt der staatlichen Förderbank KfW und leitet die volkswirtschaftliche Abteilung der Bankengruppe. Zuvor war der Kapitalmarktexperte, Jahrgang 1971, u.a. Chefökonom der VP Bank in Vaduz und mehr als zehn Jahre lang in unterschiedlichen Aufgaben beim Internationalen Währungsfonds in Washington tätig. www.kfw.de

Autorenprofil

Dr. Jörg Zeuner ist Chefvolkswirt der staatlichen Förderbank KfW und leitet die volkswirtschaftliche Abteilung ööö der Bankengruppe. Zuvor war der Kapitalmarktexperte, Jahrgang 1971, u.a. Chefökonom der VP Bank in Vaduz und mehr als zehn Jahre lang in unterschiedlichen Aufgaben beim Internationalen Währungsfonds in Washington tätig.

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