Am Anfang stand der Schlittschuh aus einem Stück
Wie sich die Zeiten ändern. Heute brüten interkulturelle Namensfindungsteams über Claims für Firmen und Produkten, früher tat man sich da leichter. Genauer gesagt Hugo Dornseif aus Radevormwald. Der Unternehmensname steht für eine seinerzeit gebräuchliche Vorgehensweise, die Anfangsbuchstaben des Gründernamens mit dem Ort zu verbinden. Fertig ist Hudora. 1919 als Schlittschuhfabrik gegründet, ging es ab 1926 steil bergauf, weil es Dornseif gelang, einen Schlittschuh aus einem Stück zu konstruieren und zu produzieren. Hudora gelang es damit sogar, in den Profibereich vorzudringen und Weltmeister und Olympiasieger auszustatten: Eiskunstlauf-Stars wie Herber/Baier, Kilius/Bäumler, Dagmar Lurz, Norbert Schramm, Rudi Cerne und Katharina Witt gewannen ihre Titel auf Hudora-Kufen.
Innovationskraft führt zu trendigen Produkten
Die Innovationskraft des Mittelstands ist bekannt, im Falle Hudoras erfolge 1956 der nächste Schritt: Mit dem Rollschuh mit Gummirollen, die die althergebrachten Stahlrollen ablösten, brachte Hudora eine bahnbrechende Innovation in den Markt. Da zu diesem Zeitpunkt niemand Rollen in der gewünschten Qualität liefern konnte, wurde kurzerhand ein eigenes Unternehmen dafür gegründet. So innovativ die Produkte, so erwartbar die Namensgebung, denn die Firma wurde RaDo getauft.
Als in den 80er-Jahren der Rollerboot-Boom ausbrach, war Hudora vorne dabei. 1990 startete das Inline-Zeitalter, und auch hier ist der Familienbetrieb prominent vertreten. Auf bis zu 50% Marktanteil bringt es Hudora. Zehn Jahre später sorgen Scooter für Furore, Hudora entwickelt mit einer Universität einen klappbaren Roller, der ein riesiger Verkaufshit wird. Aktuell sind Trampoline, wie sie in jedem zweiten Vorgarten stehen, der große Renner, und man darf gespannt sein, was in wenigen Jahren die Kids und auch Erwachsene begeistern wird. In Zahlen ausgedrückt liest sich das so: 700.000 Paar Inline Skates, 300.000 Protektoren, 200.000 Schlittschuhe, 100.000 Skateboards, 500.000 Scooter, 150.000 Tore, 100.000 Stöcke und knapp 200.000 Trampoline platzierte Hudora 2010 in den Markt. Dazu komme der expandierende Anteil von Fitness- und Freizeitartikeln, lässt das Unternehmen wissen.