Racing im Regen für den guten Zweck

Am Samstag, den 25.5., fand in Brandenburg die siebte Auflage des Brandenburg Cups statt, ein Kart-Rennen für den guten Zweck. Empfänger einer Spende in Höhe von 5.000 EUR war die LAFIM – Dienste für Menschen gemeinnützige AG, deren Geschäftsführerin Karin Orlowski sich augenscheinlich sehr über die Zuwendung freute. Immerhin kann dadurch noch mehr Familien aus sozial schwierigen Verhältnissen geholfen werden. Bis es zur Scheckübergabe kam, mussten die 170 Fahrer aber eine wahre Regenschlacht hinter sich bringen.

Das Geschehen erinnerte an Donnington im Jahr 1993, als die Rennfahrer-Legende Ayrton Senna eines der in der Geschichte der Formel 1 beeindruckendsten Regenrennen absolvierte und zum umjubelten Sieger avancierte. Gut, die Karts auf dem Spreewaldring in Waldow 80 Kilometer östlich von Berlin verfügen nur über 9 PS und machen auf der Gerade lediglich gut 80 Sachen, aber dramatische Momente gab es dennoch zuhauf bei der unter anderem von der Bürgschaftsbank Brandenburg unterstützten Veranstaltung. Zunächst startete das Qualifying noch im trockenen, entsprechend gut waren die Rundenzeiten, trennte sich die Spreu vom Weizen noch nicht so sehr. Aber schon mit dem Start des ersten Vorrundenlaufes fing es an zu nieseln, und alles änderte sich. Due Rundenzeiten wurden immer langsamer, rund 20 Sekunden brauchten gute Piloten nun mehr als bei trockenen Bedingungen. Entsprechend weit spreizte sich das Feld auf, während der erste im darauffolgenden Rennen bereits eine Runde absolviert hatte, wurden manche Karts aus dem Dreck wieder auf den Asphalt geschoben. Nasse Strecke bedeutet immer auch viele Dreher, weil den Tanz auf der Rasierklinge nur die wenigsten wirklich beherrschen. Denn die profillosen Slicks verlangen einen sensiblen Gasfuß, ein gut geschultes Popometer sowie ein Gespür für die richtige Linie.

Wenn der Vergaser sagt Begrenzer
Das Team der Unternehmeredition hatte zunächst noch mit der Zeitumstellung und den Strapazen durch die Anreise zu kämpfen, weshalb es leider nicht für die Teilnahme am A-Finale reichte. Stattdessen traten wir im B-Finale an und nahmen das Rennen von Startplatz 15 aus auf. Zunächst schlugen wir uns richtig gut, überholten zahlreiche Gegner und rangierten mit Kart Nummer 15 auf Platz 3. Leider war dies nur eine Momentaufnahme, denn wir hatten doch stärker mit den widrigen Bedingungen zu kämpfen als gedacht. Stark fuhr unsere Dame, Unternehmeredition-Redakteurin Verena Wenzelis, die sich vor ihren Mitkonkurrentinnen nicht verstecken musste und die Herausforderung „Seifenpiste“ professionell und mit Hingabe annahm. Stetig wusste sie ihre Rundenzeiten zu verbessern und der Boxencrew entscheidende Informationen zum Set-Up des Karts zu vermitteln. In jedem Team musste ja eine Dame gesetzt sein und von den zehn Stints, also Fahrabschnitten, zwei bewältigen. So gut sie sich schlug, so unwirtlich war es trotzdem, bei Starkregen ein Kart am absoluten Limit zu bewegen – ein Umstand, den auch die anderen teammitglieder Tobias Schorr, Lukas Neumayr und Torsten Holler zu spüren bekamen. Zusätzlich behinderten uns eine unberechtigte Zeitstrafe für ein nicht näher definiertes Vergehen sowie mehrere Dreher, auf die hin die Streckenposten nicht schnell genug reagierten. Unternehmeredition-Redaktionsleiter kann ein Lied hiervon singen. Ihn kostete das Dösen der Streckenposten mehrere Platzierungen. Dennoch, und das gilt es festzuhalten, war der Brandenburg Cup 2013 ein echte Erlebnis für echte Motorsportenthusiasten und jeden, der Mann-gegen-Mann-Duelle annimmt und sich vom miesen Spreewaldwetter nicht die gute Laune vermiesen ließ. Zudem hatten die Veranstalter mit Bogenschießen, einer kleinen Schaukellandschaft, einem Massagebereich sowie einem offenen Grill zahlreiche Anreize geschaffen, das Sauwetter für kurze Momente vergessen zu können.

Fazit
Ein einmaliges Erlebnis war er für uns, das Team der Unternehmeredition, der Brandenburg Cup 2013. Wir waren mit großer Hoffnung in Richtung Berlin aufgebrochen, und kehrten mit einer kleinen Ernüchterung heim. Nicht geschlagen oder besiegt, sondern um die Erfahrung reicher, dass es beim nächsten Mal sicherlich zum A-Finale reicht. Die Rennoveralls jedenfalls, farblich im schwarz und gelb der Unternehmeredition gehalten, werden nicht für immer an den Nagel gehängt, darin war sich das Team beim wohlverdienten Bier danach sicher.

Tobias M. Karow
karow@die-stiftung.de

www.brb-cup.de

Autorenprofil

Verena Wenzelis war bis Juli 2016 Redakteurin bei der Unternehmeredition.

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