Mit Hochdruck aus Winnenden

„Wir wollen nachhaltig Erfolg haben“Michael Kempa Kärcher

Interview mit Michael Kempa, Head of Group Treasury, Alfred Kärcher GmbH & Co. KG

 

Unternehmeredition: Die Währungen der Schwellenländer unterliegen oft großen Schwankungen. Wie gehen Sie damit um?

Kempa: Es gibt in diesen Ländern häufig starke Regulierungen, die eine Absicherung über Termingeschäfte nur begrenzt ermöglichen. In China ist es schon besser geworden, dort können Wechselkurse über mehrere Jahre abgesichert werden. In anderen Ländern können wir dem Devisenrisiko u.a. durch kontinuierliche Einführung neuer Produkte in den Markt begegnen.

In Brasilien und Argentinien stottert die Konjunktur. Was stimmt Sie optimistisch?

Brasilien ist für uns ein strategisch sehr wichtiger Markt. Aktuell stagniert die Wirtschaft zwar, wir rechnen aber mittelfristig wieder mit Wachstum. Argentinien ist bekannt für den ständigen Wechsel zwischen Krise und Wachstum. Wir wollen dort aber nachhaltig Erfolg haben und setzen dabei ebenso wie in Brasilien auf ein lokales Management. Es muss Erfahrung im Umgang mit Politik und Behörden, mit Verbänden und den Unternehmen dort haben. So können wir uns rechtzeitig auf veränderte Rahmenbedingungen einstellen.

Warum ist die enge Zusammenarbeit mit der HSBC so bedeutend?

Zunächst einmal bietet kaum eine andere Bank für so viele Länder eine standardisierte Electronic-Banking-Plattform wie die HSBC. Sie kann mit ihren regionalen Banken zudem ihre Netzwerkkompetenz vor Ort voll ausspielen. Oft erhalten etwa nur lokale Institute die Lizenzen für den Zahlungsverkehr und viele andere Bankgeschäfte. Ebenso wichtig ist die Rückkoppelung mit der Zentrale hier bei uns. Bei der Vorbereitung auf neue Märkte kann ich die Expertise dazu bei den deutschen Kollegen der HSBC abrufen. Unsere Entscheidungen werden von diesen dann in die Fachabteilungen vor Ort weitergeleitet.

Vielen Dank für das Gespräch.

 

Das Interview führte Norbert Hoffmann.

 

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