Mit Hochdruck aus Winnenden

Ein Shared Service Center für ganz Asien

An Herausforderungen in den Wachstumsmärkten mangelt es nicht. Die Lizenzerteilung für den Produktverkauf oder die Suche nach qualifizierten Arbeitskräften etwa gehören dazu, aber auch die Optimierung des Liquiditätsmanagements und der Finanzierung. „Unser Ziel ist es, so viele Prozesse wie möglichst zu standardisieren“, sagt Michael Kempa, Head of Group Treasury bei Kärcher. Ein Financial Shared Service Center in Singapur übernimmt zu diesem Zweck die Buchhaltung und das Berichtswesen für alle asiatischen Länder. Eine wichtige Voraussetzung hierfür wiederum ist die Electronic-Banking-Plattform, für die als exklusiver Bankpartner in Asien die Bankengruppe HSBC, in Deutschland bekannt als HSBC Trinkaus, verantwortlich zeichnet. „Das HSBCnet ist für eine große Zahl von Ländern standardisiert, sodass wir damit ein hohes Maß an Transparenz erreichen“, sagt Kempa.

Am Stammsitz laufen die Fäden zusammen

Die Geschäftsführung und das Treasury Team von Kärcher koordinieren die Aktivitäten mit Unterstützung des

Relationship Teams der HSBC in Stuttgart. Dieses leitet als zentraler Ansprechpartner Informationen der ausländischen

Hochdruckreiniger für den japanischen Markt: Der K 2.900 silent.
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HSBC-Einheiten über Anforderungen und Möglichkeiten weiter – etwa bei der Gründung einer neuen Gesellschaft in Asien. „Dabei kann es um mögliche Fördergelder ebenso gehen wie um die Frage, wie eine lokale Finanzierung gestaltet werden kann“, sagt Brigitte Kinast, Relationship Managerin bei HSBC Trinkaus. Die Bank sorgt darüber hinaus für den reibungslosen Zahlungsverkehr, das Währungsmanagement und eine optimierte Liquiditätsversorgung. Auch der konzerninterne Liquiditätsausgleich zwischen den Niederlassungen in Asien und der Zentrale gehört dazu.

Herausforderungen in Lateinamerika

Kärcher treibt die internationale Expansion auch in Lateinamerika weiter voran. In Brasilien etwa entsteht nahe Sao Paulo gerade eine neue Fabrik. Mit eigenen Gesellschaften ist Kärcher zudem in Argentinien, Kolumbien sowie den Andenstaaten Chile, Peru, Ecuador und Bolivien präsent. „Lateinamerika ist schon heute ein stark wachsender Reinigungsmarkt“, sagt Kempa. Ausländische Unternehmen sind dort aber auch mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. So unterliegen die Währungen dieser von relativ hohen Zinsen und Inflationsraten geprägten Länder oft starken Schwankungen. „Aufgrund der Devisenverkehrskontrollen ist es andererseits schwierig, sich gegen diese Schwankungen abzusichern“, sagt Kempa. Wegen solcher Restriktionen können sich auch Finanzierungen aus Deutschland heraus mühsam gestalten. „Ein Konzerndarlehen etwa müsste zunächst in Hartwährung nach Brasilien gelangen und könnte erst dort in Real getauscht werden“ sagt Ronny Schnittke, Spezialist der HSBC für Payments & Cash Management. Umso wichtiger ist Know-how und Kompetenz vor Ort, das die lokalen Teams der HSBC für Kärcher bereitstellen. Weil zudem etwa Online-Überweisungen und Geldautomaten bei Weitem noch nicht so etabliert sind wie in Europa oder Asien, ist auch das starke Filialnetz der HSBC in dieser Region enorm wichtig. „Perspektivisch wollen wir auch die Online-Zahlungsprozesse in diesen Ländern so weit wie möglich standardisieren“, sagt Kempa.

Ausblick

Der weltweite Umsatz von Kärcher wird im Jahr 2013 erstmals die Grenze von 2 Mrd. EUR überspringen. Die Kernmärkte in Europa und die USA als größter Reinigungsmarkt der Welt bleiben im Fokus. Doch auch in Asien und Lateinamerika wird die Produktion ausgebaut. Parallel dazu entwickelt das Unternehmen sein globales Payment & Cash Management weiter, das in Asien bereits auf hohem Niveau funktioniert. 

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