Out now: das SPEZIAL „Investoren im Mittelstand“ 2026 ist erschienen.
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Familienunternehmen und Private-Equity-Gesellschaften ergänzen sich im Grunde perfekt: Der Unternehmer erhält frisches (Eigen-)Kapital und der Finanzinvestor eine angemessene
Rendite sowie ein Mitspracherecht. Dennoch begegnen Mittelständler Beteiligungsgesellschaften nach wie vor häufig mit Skepsis. Ursächlich sind meist nicht harte Fakten, sondern Missverständnisse und Informationsdefizite. Diesen zu begegnen und die unterschiedlichen Arten der Investoren vorzustellen ist ein erklärtes Ziel dieser Ausgabe.
Investoren im Mittelstand im Überblick
Die Bandbreite der Investoren im Mittelstand ist so vielfältig wie der Mittelstand selbst: Von mittelständischen Beteiligungsgesellschaften, die bereits mittlere fünfstellige
Beträge in KMU investieren, bis hin zu Large-Buy-out-Fonds, die teils über 100 Mio. EUR Eigenkapital pro Unternehmen aufwenden, findet sich allein in Deutschland eine deutlich dreistellige Zahl an Kapitalgebern mit Fokus auf mittelständische Unternehmen. Ein Großteil steigt bevorzugt als Mehrheitsinvestor ein, doch auch Minderheitsinvestments stellen
für viele Adressen eine Option dar. Expansion, Nachfolgeregelung, Gesellschafterwechsel,
Konzernausgliederung und Restrukturierung zählen zu den häufigsten Finanzierungsanlässen.
22 Investorensteckbriefe, 26 Interviews
Im vorliegenden Spezial „Investoren im Mittelstand“ präsentieren sich 26 renommierte Mittelstandsinvestoren in sogenannten Investorensteckbriefen; 25 von ihnen haben wir darüber hinaus interviewt und zu Investitionsfokus, Finanzierungsanlässen, Markteinschätzung sowie Herausforderungen in der aktuellen Situation befragt. Diese berichten hier von ihren Erfahrungen und gewähren anhand zahlreicher Fallbeispiele tiefe Einblicke in die Praxis.
Buy-out-Fonds
Die 26 Mittelstandsinvestoren, die an dieser Ausgabe mitgewirkt haben, zählen zu den Top-Adressen in Deutschland, verwalten gemeinsam knapp 40 Mrd. EUR an Kapital und sind im
Schnitt etwa 20 bis 30 Jahre im Markt. Seit 1965 investiert beispielsweise die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) aus Frankfurt in mittelständische Unternehmen. Mit einem verwalteten Kapital von 2,9 Mrd. EUR zählt sie zu den größten Adressen in Deutschland; sie kann pro Investment zwischen 15 Mio. und 200 Mio. EUR Eigenkapital investieren. Eine um lediglich vier Jahre jüngere Geschichte weist die Nord Holding auf, die ebenfalls 4 Mrd. EUR Kapital verwaltet. Auf eine ähnlich langjährige Investitionshistorie können auch VR Equitypartner und die SüdBG (beide 1970 gegründet) sowie Hannover Finanz (1979) zurückblicken. Mit Triton und Avedon präsentieren sich zudem zwei international tätige Private-Equity-Häuser, die seit Langem über eine Niederlassung
in Deutschland präsent sind.
Mittelständische Beteiligungsgesellschaften
Wesentlich kleinteiliger ist das Geschäft der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaften,
die zwischen 50.000 und 2,5 Mio. EUR pro Beteiligung investieren, und zwar in Form von stillen Beteiligungen (Mezzaninekapital) oder offenen Beteiligungen. Die Zahl der Unternehmen im Portfolio ist indessen ungleich höher als bei den großen Buyout-Häusern. Mit einem investierten Volumen von rund 382 Mio. EUR ist die BayBG einer der größten Beteiligungskapitalgeber für 450 bayerische Unternehmen aus dem Mittelstand. Auch die MBG Baden-Württemberg gehört zu den großen Beteiligungskapitalgebern in Deutschland: Sie ist aktuell bei knapp 750 KMU in Baden-Württemberg mit rund 250 Mio. EUR engagiert. Insgesamt werden in Deutschland derzeit mehr als 2.500 Unternehmen mit Beteiligungskapital der MBGen begleitet.
Industrieholding als Alternative
Während die Beteiligungen bei herkömmlichen Private-Equity-Häusern nach mehrjähriger Zusammenarbeit wieder veräußert werden, kaufen Industrieholdings ihre Portfoliounternehmen mit dem Ziel, diese ohne Verkaufsabsicht im Portfolio zu behalten und am langjährigen Geschäftserfolg zu partizipieren. Mit Indus, Gesco und Mutares stellen sich unter anderem drei große börsennotierte Vertreter in dieser Ausgabe vor. Auch Aequita und Abacus alpha sind hier zu nennen. Während Aequita vornehmlich auf Unternehmen
in Sondersituationen spezialisiert ist, legt Abacus alpha Wert auf ein ausgewogenes Portfolio aus jungen und etablierten Unternehmen.
Börsennotierte Beteiligungsgesellschaften
Eine weitere, oft unterschätzte Investorengruppe sind börsennotierte Beteiligungsgesellschaften: Sie investieren ähnlich wie Private-Equity-Investoren in nicht börsennotierte Mittelstandsunternehmen, sind aber selbst an der Börse handelbar. Damit schlagen sie eine Brücke zwischen Kapitalmarkt und Realwirtschaft: Anleger erhalten Zugang zu mittelständischen Beteiligungen ohne Fondsbindung, während die Gesellschaften Kapital und operatives Know-how langfristig ins Portfolio einbringen.
➡ Weitere Details zum Basket und zu allen 15 Gesellschaften finden Sie im vollständigen Artikel.
FAZIT
Das Angebot an Beteiligungskapital für Mittelständler in Deutschland ist groß. Viele Gesellschaften sitzen nach Jahren beachtlicher Fundraisingerfolge auf gut gefüllten Fonds, die trotz der krisenbedingten Einschnitte investiert werden müssen. Doch letztlich entscheidet bei einer Zusammenarbeit neben den Hard Facts auch immer das Zwischenmenschliche. In dieser Spezialausgabe stellen sich zahlreiche hoch qualifizierte Investoren vor – vielleicht ist auch der passende Partner für Ihr Finanzierungsvorhaben dabei!





