Herausforderung Vermögenssicherung

Der Weg zur Vermögenssicherung ist voller Unwägbarkeiten. Doch es lohnt, sich den Herausforderungen zu stellen. Mag Vermögenserhalt in guten Zeiten als triviales Minimalziel erscheinen, so zeigt sich unter schwierigen Rahmenbedingungen, wer sein Exposure kennt und so zu steuern vermag, dass künftige Generationen eine Erfolgsgeschichte fortsetzen können.

Angesichts der Vielzahl relevanter Faktoren ist eine Rückkehr zur Einfachheit zu beobachten: Nachvollziehbare Strategien, die Transparenz und Möglichkeit zur aktiven Einflussnahme bieten, gelten als attraktiv. Sachwertinvestments gewinnen in verschiedenster Ausgestaltung an Gewicht. Erst im letzten Schritt geht es um die organisatorische Gestaltung, Auswahl konkreter Partner und Selektion von Investmentvehikeln. Auch hier sind sämtliche Risikoquellen zu berücksichtigen, um ein tatsächliches Exposure sicherzustellen, das dem gewünschten entspricht. Gegeben das Bestreben, schwierig aufzudeckende und zu quantifizierende Risiken zu vermeiden, setzt sich der Trend zur Einfachheit fort: Strukturierte Produkte verlieren an Akzeptanz, während Direktanlagen erkennbar auf dem Vormarsch sind. Wo Volumina für ein alleiniges Engagement zu groß sind, nutzt man sich bietende Chancen mittels Club Deals.

Fazit
Ein den beschriebenen Schritten folgendes Vorgehen scheint mit erheblichem Aufwand verbunden. Und in der Tat: Der Prozess erfordert neben der Bereitschaft zu offenem Dialog und Veränderung auch einiges an zeitlichen Ressourcen. Doch letztlich lohnt die Mühe aus vielerlei Gründen. So erlaubt die gezielte Gestaltung gemäß individueller Gegebenheiten, elementare Wertrisiken in den Fokus zu stellen und effektiv zu managen – temporäre Marktpreisrisiken verlieren an Bedeutung. Zusätzlich resultiert aus dem Aufbau von Strukturen und Leitlinien eine solide Basis für spätere Veränderungen: Der Generationenübergang oder ein eventueller Verkauf des Unternehmens kann wesentlich einfacher bewältigt werden – ein wichtiger Beitrag zur Kontinuität.

Autorenprofil

Prof. Dr. Yvonne Brückner ist Initiatorin des Family Office-Panels und Professorin am Centre of Finance der DHBW Stuttgart. Vormals selbst unternehmerisch tätig, forscht sie seit 2009 im Themenfeld familiäre Vermögensstrategien und leistet Pionierarbeit in der Schaffung von Transparenz betreffend Dienstleistungsangebote zur ganzheitlichen Vermögensentwicklung. Sie steht im regelmäßigen Austausch mit über 60 Family Offices im deutschsprachigen Raum. Informationen zur Initiative unter www.fo-panel.de

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