Gold unter Druck – ein Ausblick

Wolfgang Pflüger
Höhere Notierungen stehen bevor
Wolfgang Pflüger
Leitender Volkswirt Finanzmärkte
Berenberg Bank

Während des stärksten Ausverkaufs der vergangenen 30 Jahre vervierfachten sich die Tagesumsätze an den Terminbörsen. Unterstellt man normal verteilte Goldpreisverläufe, dann dürfte statistisch gesehen ein solcher Kursrutsch nur alle zwei Millionen Jahre vorkommen. Viel spricht dafür, dass wir es mit einem typischen Sell-off zu tun haben, und vieles spricht gegen ein Ende der Hausse: So halten die Notenbanken ihre Leitsätze auf historisch niedrigem Niveau. Zudem ist die europäische Staatsschuldenproblematik noch lange nicht gelöst. Die Yen-Abwertung von mehr als 20% in nur wenigen Monaten belegt, dass stabile Währungsverhältnisse anders aussehen. Der Einbruch des Goldpreises sollte nicht als neu entstandenes Vertrauen in die Stabilität von Währungs- und Finanzmärkten oder Preisen missinterpretiert werden. Zum Jahresende dürften die Notierungen deutlich höher als zurzeit sein und bis dahin zwischen 1.480 und 1.750 USD je Feinunze pendeln.

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