Der Preis des Edelmetalls kam gewaltig unter die Räder. Wie Experten die weitere Entwicklung einschätzen.
Stets eine Spekulation
Dr. Christoph Bruns
Fondsmanager und Inhaber der Fondsboutique Loys
Die Geburtsstunde der Baisse liegt in der Euphorie. Davon hatte es am Goldmarkt nach exorbitanten Anstiegen seit dem Jahrtausendwechsel zuviel gegeben. Mittlerweile befindet sich Gold in einer Baisse und ist damit unter den Rohstoffen der Welt in guter Gesellschaft. In der Rohstoffszene wurde bis Mitte 2011 von einem Superzyklus gesprochen, der dann aber jäh endete, so wie alle vorangegangen Super-Haussen. Der Absturz des Goldpreises nach einer dermaßen fulminanten vorangegangenen Bergfahrt sollte niemanden überraschen. Die jetzt eingetretene Ernüchterung sollte zum Anlass genommen werden, sachlich über die Vor- und Nachteile einer Geldanlage in Gold nachzudenken. Entscheidend bleibt: Gold wird im Gegensatz zu Unternehmen im Laufe der Zeit nicht wertvoller und zahlt weder Zinsen noch Dividende. Es ist stabiler als Papiergeld, aber kann nicht rational bewertet werden. Daher bleibt es stets eine Spekulation.