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Automobile Innovation im Dienste des Kunden

Als Spezialist für Lösungen zum Korrosionsschutz ist die Pfinder KG ein gefragter Partner der Automobilindustrie. Mit seinem neuen Projekt „Korrosionsschutz Engineering“ strebt der schwäbische Hidden Champion nun eine weltweit einzigartige Erweiterung seines Leistungsspektrums an.

„Wet Nellie“ ist wieder da! Das vor mehr als 30 Jahren vom Autohersteller Lotus gefertigte Sondermodell für den Bond-Film „Der Spion, der mich liebte“, mit dem 007 auf Straßen und unter Wasser unterwegs war, ist wieder aufgetaucht. Über den Grad der Verrostung ist zwar nichts bekannt. Bei einer Auktion in London aber hat „Nellie“ gerade ansehnliche 600.000 EUR gebracht und ist damit ein – wenn auch extravagantes – Beispiel dafür, dass Oldtimer auf wachsende Wertschätzung stoßen. Und die nächste Generation der Fans kann mit reichlich Nachschub rechnen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass allen voran die Premiumhersteller nach einer immer längeren Lebensdauer ihrer Fahrzeuge streben.

Ein Gutteil dazu tragen die Produkte und Lösungen der Pfinder KG in Böblingen bei. In den Anfängen war das im Jahr 1884 gegründete Unternehmen württembergischer Hoflieferant von Fetten für die Riemen und Hufe der königlichen Gespanne. Heute ist der Mittelständler noch immer in Familienbesitz und mit seinen innovativen, hochwertigen Korrosions-Wachsprodukten für die Automobilindustrie Weltmarktführer.
„Unsere Passion ist die Werterhaltung. Wir wollen im Dienste unserer Kunden das Leben von Fahrzeugen so lange wie möglich verlängern“, sagt Rudolf Neidert, Sprecher der Geschäftsführung.

Know-how für die Automobilindustrie

Die Produkte von Pfinder entfalten da ihre Wirkung, wo Fahrzeugbesitzer nicht so genau hinsehen. Ob Türenschweller, Motorhaube oder Kofferraumdeckel: An vielen Stellen des Autos befinden sich Hohlräume, in die Feuchtigkeit eindringt. Mit der Versiegelung durch hochwertige Wachse kann man der Rostgefahr entgegenwirken und damit Unfallrisiken senken sowie die Lebensdauer der Fahrzeuge erhöhen. „Damit helfen wir den Automobilherstellern auch dabei, die im Wettbewerb so wichtigen Garantien gegen Durchrostung auf viele Jahre zu gewähren“, sagt Neidert.
Wertvolle Unterstützung bietet die Pfinder KG der Branche darüber hinaus über ihr Geschäftsfeld der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung. Solche Prüfungen haben einen hohen Stellenwert, weil schon ein Defekt an kleinen Ventilen oder Kolben in hochkomplexen Motoren zu immensen Schäden führen kann. Mit den dafür entwickelten chemischen Verfahren und Produkten hat es Pfinder zum europäischen Marktführer gebracht.

Innovation im Dienste des Kunden

Der Erfolg des Unternehmens basiert auf der ständigen Suche nach Verbesserungen und dem Erfahrungsaustausch mit den Kunden. „Als Marktführer wollen wir neben der Weiterentwicklung der Produkte auch in der Applikation des Korrosionsschutzes bei den Herstellern ein Höchstmaß an Effizienz bei niedrigen Kosten erreichen“, sagt Neidert. An Herausforderungen mangelt es nicht. So muss das Einbringen von Wachsversiegelungen auf die Konstruktion der Fahrzeuge abgestimmt sein. Ebenso sind elektrochemische Reaktionen zu beachten, weil Korrosion etwa auch beim Aufeinandertreffen von edlen und unedlen Metallen entsteht.Um bei all diesen Prozessen für noch mehr Unterstützung zu sorgen, hat Pfinder jetzt innerhalb seiner F&E eine neue Abteilung für das „Korrosionsschutz Engineering“ gegründet. „Wir wollen damit den Kunden in seinen Fertigungsentstehungsprozessen noch viel früher beraten und ihm Engineering Service so anbieten, dass er den optimalen Korrosionsschutz für seine Fahrzeuge von Beginn an in die Umsetzung nehmen kann“, sagt Neidert. Im Kern ist mit dem Projekt das langfristige Ziel verbunden, Korrosionsschutz zu berechnen und zu simulieren. „Dazu ist heute am Weltmarkt noch niemand in der Lage, wir wollen es bis etwa 2020 können“, sagt Neidert.

Erfolgsfaktor Mensch

Mit Blick auf den Aufbau der neuen Abteilung beschloss Pfinder, eine fachlich versierte Persönlichkeit ins Unternehmen zu holen. Bei der Suche nach geeigneten Kandidaten sicherte man sich die Unterstützung durch die in München ansässige Personalberatung Liebe Sutor Gawlowski. Das enorm hohe Anforderungsprofil war nach gemeinsamer Analyse klar umrissen.
„Der Kandidat sollte den Aufbau wie die fachlichen Herausforderungen der Abteilung persönlich verantworten, aber auch mit Blick auf die Anliegen der Automobilhersteller Beratungskompetenz mitbringen und Verantwortung übernehmen“, berichtet Personalberater Adrian Gawlowski. Unverzichtbare Voraussetzungen waren Fach- und Methodenkompetenz im Bereich der karosserienahen Automobilentwicklung und -fertigung ebenso wie profunde Kenntnisse in der numerischen Simulation. Nicht minder wichtig: Ein akademischer Hintergrund und Erfahrungen in der Luft- und Raumfahrttechnik oder bei Werkstoffthemen.
„Der Kandidat sollte zudem ein Generalist sein, der neben den visionären Fähigkeiten in seinem Aufgabengebiet den Umgang mit den Hardware- und Softwarewerkzeugen beherrscht“, betont Neidert. Einen hohen Stellenwert hatten nicht zuletzt ausgezeichnete Führungs- und Managementfähigkeiten.
„Das Know-how von Pfinder basiert zu einem Gutteil auf dem Wissen der hochqualifizierten Mitarbeiter. Um auf dieses diskrete Wissen punktuell zuzugreifen und so relevante Inhalte für die Simulations-Generierung zu gewinnen, muss man die Mitarbeiter begeistern können“, sagt Gawlowski.

Professioneller Suchprozess

Die Personalberatung identifizierte in enger Abstimmung mit dem Unternehmen zunächst einen Kreis von 15 bis 20 Kandidaten, ehe mit zehn von ihnen detaillierte persönliche Gespräche geführt wurden. Gawlowski erstellte daraufhin jeweils eine Bewertungsmatrix, die seinen subjektiven Eindruck widerspiegelte. Sie wurde objektiviert durch Referenzeindrücke von ehemaligen Geschäftsführern, Vorgesetzten und Kunden der Kandidaten.
Nach dieser zudem von psychoanalytischen Verfahren flankierten Runde wurde eine Empfehlung von vier Kandidaten kommuniziert, mit denen in enger Zusammenarbeit mit Geschäftsführung und Entwicklungsabteilung im Unternehmen vor Ort Gespräche geführt wurden. Nach einer letzten Runde mit zwei Kandidaten unter Beisein des gesamten operativen Management-Teams und insgesamt nicht ganz drei Monaten war schließlich die geeignete Person gefunden.

Ausblick
Die Entscheidung für die Innovation trägt dazu bei, dass Pfinder seine Produkte noch gezielter entwickeln und das Leistungspaket für die Kunden erweitern kann. Neben dem langfristigen Ziel der Korrosionsberechnung zeichnen sich schon jetzt Zwischenziele zur Optimierung von Materialien, Energiekosten, Emissionen und Applikationen ab. Bereits angelaufen ist ein erstes durch deutsche Fördermittel gefördertes Projekt. Parallel dazu treibt der schwäbische Hidden Champion, der über Europa hinaus mit eigenen Niederlassungen in den USA und China präsent ist, die Weiterentwicklung der globalen Basis voran.

Kurzprofil: Pfinder KG
Gründungsjahr: 1884
Branche: Automobilzulieferer, Chemie
Unternehmenssitz: Böblingen
Mitarbeiter: 120
Umsatz 2012: k.A.
Internet: www.pfinder.de

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