Die Kugel und die Nelke

Auch die Produktneuentwicklung spielt eine große Rolle, gerade in einem Impulsmarkt wie Schokolade. „Die Leute schreiben nicht ‚Halloren Kugeln‘ auf den Einkaufszettel, sie kaufen sie, wenn sie vor einem gut gefüllten Regal stehen“, ist sich Lellé sicher. 15 bis 20 Produkte entwickelt Halloren im Jahr neu, mehr als die meisten Großmarken. Wichtig sind saisonale Ereignisse wie Weihnachten oder Valentinstag. Die müssen dann mit dem typischen Halloren-Image versehen werden. Die aktuelle Kugel des Jahres ist gefüllt mit Caipirinha, anlässlich der Fußball-WM in Brasilien.

Doch für viele Halloren-Fans muss so viel Aufwand gar nicht sein. Sie greifen bei besonderen Anlässen immer noch zum Klassiker mit Schoko-Sahne-Füllung – Markttheorie hin oder her. Die Halloren Kugel bleibt eben die Halloren Kugel.

 

Kurzprofil Halloren Schokoladenfabrik AG

  • Gründungsjahr: 1804
  • Branche: Süßwaren
  • Unternehmenssitz: Halle a.d. Saale
  • Umsatz 2013:
  • Mitarbeiterzahl: ca. 700

www.halloren.de

 

Zur Person

Klaus Lellé ist gelernter Banker mit Studium zum Bankfachwirt. Nachdem er 11 Jahre im Großbankenbereich gearbeitet hatte, kam er 1988 zur Schokoladen- und Süßwarenindustrie. Erst in seiner Heimatregion Pfalz, ab 1993 dann im sächsischen Riesa. Auf ihn geht die Besinnung Hallorens als DDR-Kultmarke zurück. Er entwickelte zusätzliche Geschmacksrichtungen und ließ andere historische Produkte aufleben. Mittlerweile befinden sich 180 Produkte im Sortiment. Auch die starke Kapitalmarktorientierung bei Halloren ist das Verdienst von Lellé. Für ihn bietet sie optimalen Finanzierungsspielraum für die weitere Expansion. Die soll vor allem durch Zukäufe und eine verstärkte Internationalisierung erfolgen.

 

 

Autorenprofil

Verena Wenzelis war bis Juli 2016 Redakteurin bei der Unternehmeredition.

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