Auf der Suche nach neuen Wegen

Viele deutsche Mittelständler und Familienunternehmen scheuen immer noch den Gang an den Kapitalmarkt. Das überrascht nicht, denn sie müssen dabei so manche Hürde nehmen. Nun soll das neue Börsensegment “Scale” für Aktien und Anleihen Abhilfe schaffen. Die Frage ist aber, ob das gelingen kann.

Vor allem an kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit einem vielversprechenden Geschäftsmodell, die wachsen wollen, richtet sich das neue Segment der Deutschen Börse Scale, das zum 1. März 2017 den Entry Standard abgelöst hat. Zum Teil abgelöst, denn längst nicht alle Firmen, deren Aktien oder Anleihen im Entry Standard notiert waren, hatten die Chance, in Scale zu wechseln. Dafür sind die Zugangsvoraussetzungen zu strikt. Unternehmen, die ihre Aktien in dem neuen KMU-Segment notieren lassen möchten, müssen etwa seit mindestens zwei Jahren bestehen, zum Handelsstart eine Marktkapitalisierung von mindestens 30 Mio. Euro aufweisen, einen von der Finanzmarktaufischt BaFin genehmigten Wertpapierprospekt haben. Und das sind nur einige Anforderungen.

Neu-Emittenten müssen sich beim Börsengang von sogenannten zugelassenen Capital Market Partners begleiten lassen. Etwa von Banken, Finanzdienstleistern, Wirtschaftsprüfern, Beratern oder Anwälten, an die ebenfalls gewisse Anforderungen gestellt werden. „Auch wer mit einer Anleihe in das neue Segment wechseln oder dort einen Bond begeben will, muss strenge Zulassungskriterien erfüllen“, sagt Alexander Thomas, Rechtsanwalt und Partner der Kanzlei Pinsent Masons Germany LLP in München.

 

Lesen Sie am Montag den 2. Teil der Titelgeschichte über den Kapitalmarkt für Mittelständler.

 

Autorenprofil

Andrea Martens ist Finanzjournalistin und schreibt hin und wieder Artikel für die Unternehmeredition.

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