Working Capital in Balance

Ist das Vorzeichen beim Working Capital positiv und der Betrag möglichst hoch, geht es dem Unternehmen gut – es ist gesund. Das Working Capital zu kennen, hilft aber in Sachen Restrukturierung noch nicht weiter. Spannend wird es bei den Stellschrauben.

Stellschrauben im Working Capital

Senkung der Lagerbestände, Verbesserung der Einkaufskonditionen, Stringenz im Mahnwesen und Straffung der Produktionsabläufe. Diese vier Ansatzpunkte ergeben sich nicht nur augenscheinlich, sie hängen sogar kausal zusammen: Ein strafferer Ablauf in der Produktion verringert die Lagerbestände und sorgt dafür, dass sogar just in time gearbeitet werden kann. Das Lager wirft nur noch eine minimale Kapitalbindungsdauer aus. Produkte können zudem zügiger produziert und schneller geliefert werden, Zahlungsziele beim Kunden werden verkürzt und Forderungen schneller fällig – der Hebelpunkt für ein stringentes Mahnwesen. Aus theoretischem wird schneller echtes Geld, und die Unternehmensliquidität steigt. Das wiederum wirkt sich auf die Bezahlkonditionen bei eigenen Zulieferern aus, und der Einkauf profitiert von skontierten Beträgen.

Die Punkte Lagenbestandssenkung und effizienteres Mahnwesen lassen sich am leichtesten umsetzen. Der Lagenbestand braucht sich in der Produktion automatisch selbst auf, das darf aber nicht so weit gehen, dass plötzlich wichtige Rohmaterialien fehlen. Die Aufgabe besteht also darin, bei der Überwachung des Lagers den richtigen Zeitpunkt für die Nachbestellung zu finden.

Beim Mahnwesen ist das Ganze sogar noch einfacher. Es genügt eine Auflistung aller offenen Posten zu einem bestimmten Stichtag, die dann an einen spezialisierten Dienstleister im Forderungsmanagement übergeben wird. Das Inkassobüro übernimmt dann die Arbeit an den offenen Posten und leitet die Beträge im Erfolgsfall an seinen Mandanten durch: Mahnwesen restrukturiert. Zumindest fast. Denn diese simple Herangehensweise ist selbstverständlich nur der erste Impuls für eine Reform im Mahnwesen. Fragen nach den Konditionen im Inkasso, der Übergabefrequenz, der Übergabemethode und natürlich dem Mehrwert drängen sich ja förmlich auf.

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