Pflegeheim-Betreiber Curata-Gruppe erfolgreich saniert

Das Amtsgericht Charlottenburg hat den von der Restrukturierungskanzlei BBL vorgelegten Insolvenzplan für die Curata Care Holding GmbH bestätigt. Damit ist die Pflegeheim-Gruppe nach Angaben von BBL erfolgreich saniert. Insgesamt seien sechs Betreibergesellschaften der Gruppe und die Holding in Eigenverwaltung restrukturiert sowie vier Betreibergesellschaften im Rahmen von Regelinsolvenzverfahren abgewickelt worden.
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Das Amtsgericht Charlottenburg hat den von der Restrukturierungskanzlei BBL vorgelegten Insolvenzplan für die Curata Care Holding GmbH bestätigt. Damit ist die Pflegeheim-Gruppe nach Angaben von BBL erfolgreich saniert. Insgesamt seien sechs Betreibergesellschaften der Gruppe und die Holding in Eigenverwaltung restrukturiert sowie vier Betreibergesellschaften im Rahmen von Regelinsolvenzverfahren abgewickelt worden. Voraussichtlich könne das Insolvenzverfahren Anfang August 2023 aufgehoben werden. „Das ist die erste und bisher einzige Sanierung in Eigenregie einer großen deutschen Pflegeheim-Gruppe in diesen für die Branche wirtschaftlich herausfordernden Zeiten,“ so BBL-Partner Oliver Damerius, der als Generalbevollmächtigter in den Eigenverwaltungsverfahren agierte. „Der gesunde Kern der CURATA-Gruppe konnte erhalten werden, so dass von zuvor 42 Einrichtungen 33 langfristig gesichert sind.“ Die geschlossenen neun Standorte seien aus ökonomischer Sicht nicht mehr haltbar und ein Grund für die Schieflage der gesamten Gruppe gewesen. Einen wesentlichen Beitrag zur Wiederherstellung der Profitabilität der Gruppe hätte auch die Neuverhandlung von Mietkonditionen geleistet.

2.500 Beschäftigte in der Gruppe

Alle Bewohnerinnen und Bewohnern der geschlossenen Standorte seien in anderen Einrichtungen untergebracht werden. Ebenso hätten alle von den Schließungen betroffenen Mitarbeitenden Angebote zur Übernahme in andere Curata-Einrichtungen erhalten. Die Gruppe beschäftigt heute noch rund 2.500 Mitarbeiter. Das Unternehmen hatte Anfang Januar für einzelne Gesellschaften des Konzerns Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Der Geschäftsbetrieb der deutschlandweit tätigen Betreiberin von Pflege-Einrichtungen sei dann in weiten Teilen uneingeschränkt weitergelaufen. Unter anderem infolge der Auswirkungen der Corona-Pandemie, stark gestiegener Energie- und Lebensmittelkosten und des Mangels an qualifiziertem Pflegepersonal musste der Pflegeheimbetreiber wie einige andere große Gesellschaften Insolvenz anmelden. „Wir sind glücklich, dass wir den Kern der Unternehmensgruppe schützen und nachhaltig stärken konnten,“ erklärt CURATA-Geschäftsführer Tomasz Tomczyk. „Vor allem sind wir froh, dass alle von Schließungen betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner ein neues Zuhause gefunden haben. Ein ganz besonderer Dank geht an unsere Mitarbeitenden, die den Weg gemeinsam mit uns gegangen sind und uns in diesen herausfordernden Zeiten stets unterstützt haben.“

Autorenprofil

Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.

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