Freihandelsabkommen unter der Lupe

Die USA und alle EU-Mitgliedsstaaten würden von dem geplanten Freihandelsabkommen profitieren. Das ist Ergebnis einer Studie des ifo-Instituts im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Dafür müssten jedoch nicht nur Zölle, sondern auch nichttarifäre Handelshemmnisse beseitigt werden. Allein in den USA würde das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner dann um 13,4% steigen. In den EU-Staaten hätten die Einwohner durchschnittlich 5% mehr Geld in der Tasche.

Vor allem kleinere und exportorientierte EU-Staaten würden von der Liberalisierung der Handelszone profitieren, u.a. durch eine Verbilligung amerikanischer Importe. Die großen europäischen Volkswirtschaften Deutschland und Frankreich hingegen nur mäßig. In Deutschland läge der Einkommenszuwachs bei 4,7%, in Frankreich bei gerade mal 2,6%. Europäischer Gewinner eines Freihandelsabkommens wäre eindeutig Großbritannien: Hier rechnet das ifo-Institut mit 400.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen und einer Steigerung des Pro-Kopf-Einkommens um ca. 10%. In den südeuropäischen Krisenstaaten würde die Arbeitslosigkeit um 0,57 bis 0,76 Prozentpunkte zurückgehen.

Das Freihandelsabkommen hätte jedoch auch Verlierer: traditionelle Handelspartner der USA wie Japan oder Mexiko müssten mit einem Rückgang des realen Pro-Kopf-Einkommens um bis zu 9,5% rechnen. Auch die Entwicklungs- und Schwellenländer hätten das Nachsehen. www.bertelsmann-stiftung.de

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